So richtig auf Touren kommt Haaland gegen die Bayern nicht – und doch kommt er zu zwei Topchancen. Dann muss er raus. Offenbar wurde der BVB-Stürmer vom Schiedsrichter unschädlich gemacht.
Dank einem Geniestreich von Joshua Kimmich kurz vor der Pause gewinnt Bayern das Spitzenspiel gegen Dortmund 1:0 und damit wohl auch die Meisterschaft. Bitter für den BVB: Auch Schiedsrichter Tobias Stieler hält seine Aktien am Bayern-Triumph.
In der 59. Minute fälscht Jérôme Boateng einen gefährlichen Schuss von Haaland mit dem Ellenbogen ab. Es hätte sich kaum jemand beschweren können, hätte der Unparteiische auf Elfmeter entschieden. Gleichwohl darf kaum von einem Fehlentscheid gesprochen werden. Boateng wirft sich in den Schuss und wird dabei aus kurzer Distanz am nicht weit vom Körper entfernten Arm getroffen. Es ist eine klassische «Kann man geben, muss man nicht»-Situation. Auch in den sozialen Medien gehen die Wogen hoch, dabei gehen die Meinungen weit auseinander. Logisch.
Schiedsrichter setzt Haaland ausser Gefecht
Zehn Minuten später bremst Stieler den BVB erneut aus. Im Mittelkreis kommt es zu einem folgenschweren Zusammenprall mit Haaland. Der Unparteiische steht dem Goalgetter, der sich von hinten genähert hatte, unabsichtlich auf die Hand. Kurz darauf verlässt der Sturmtank humpelnd das Feld. Nicht weil Haaland auf Händen geht, sondern weil er sich, so berichtet es sein Landsmann Jan Aage Fjörtoft, bei der Aktion das Knie verdreht hatte.
Zwar agierte Haaland bis zu diesem Zeitpunkt glücklos – dennoch ging von ihm die grösste Gefahr aus. Wer weiss, vielleicht hätte er in den letzten 20 Minuten doch noch für BVB-Glücksmomente sorgen können. Vielleicht auch nicht. Nur so viel ist klar: Sein Ausfall hat dem BVB nicht in die Karten gespielt.
Wie es um den jungen Norweger steht, ist zum jetzigen Zeitpunkt nicht klar. Eine offizielle Diagnose steht noch aus. Die Schlussminuten der Partie gegen die Bayern verfolgte er im Kabinengang stehend.
Müsste der BVB im Saisonendspurt auf Haaland verzichten, könnte dies fatal sein. Denn der BVB hat am Dienstag nicht nur den Meistertitel verspielt, er gerät auch im Kampf um die Champions-League-Plätze unter Druck. Noch hat Dortmund vier Punkte Vorsprung auf das fünftklassierte Bayer Leverkusen, das ebenfalls eine schmerzhafte Niederlage erlitt. Aber ohne Haaland hätte der BVB ein echtes Stürmerproblem.
