Harry Kane berichtet bei der Nationalmannschaft über die ersten Erfahrungen beim FC Bayern. Davon möchte der Angreifer auch in der englischen Auswahl profitieren.
Harry Kane sieht beim FC Bayern München einen anderen Druck als bei seinem langjährigen Club Tottenham Hotspur. Der im Sommer für mehr als 100 Millionen Euro nach München gekommene Angreifer hofft, von den neuen Erfahrungen auch bei seinen Einsätzen in der englischen Nationalmannschaft zu profitieren. Der Vize-Europameister ist auf dem besten Weg, sich für die EM-Endrunde 2024 in Deutschland zu qualifizieren.
«Natürlich wollten wir etwas gewinnen bei den Spurs. Aber wenn du ein paar Spiele nicht gewonnen hattest, war das kein Desaster. Das Gefühl bei Bayern ist, dass du jedes Spiel gewinnen musst», sagte Kane während der Vorbereitung auf Englands EM-Qualifikationsspiel gegen die Ukraine an diesem Samstagabend in Breslau.
Die ersten beiden Spiele mit den Münchnern seien 4:0 in Bremen und 3:1 gegen Augsburg gewonnen worden, trotzdem habe es Stimmen gegeben, die mit der Art und Weise nicht so glücklich gewesen seien. Er geniesse diese andere Art von Emotionen, sagte Kane während des Nationalteam-Trainingslagers in Birmingham.
Hilfe für Nationalteam
Die Erfahrungen würden hoffentlich helfen, in gewissen Situationen auch in der englischen Nationalmannschaft mit Druck umzugehen. Dass die EM in Deutschland stattfinde und das Champions-League-Finale 2024 im Londoner Wembleystadion, kommentierte Kane schmunzelnd: «Also wenn da draussen jemand an einem Film schreibt... Ich werde mein Bestes versuchen, dass es passiert.»
Der 30-Jährige erklärte, er sei zwar nicht eifersüchtig auf Teamkollegen wie Kyle Walker, der mit Manchester City in der vorigen Saison das Triple holte. «Ich würde lügen, wenn ich sage, dass das einem Teil von mir nicht weh tut», berichtete Kane, der in seiner Karriere noch auf den Gewinn eines grossen, internationalen Titels wartet. Die Erfahrungen der anderen würden ihn motivieren, betonte er.
Torschützenrekord in der Premier League immer noch ein Ziel
«Ich glaube, es wurde viel darüber geredet (Anm.d.Red.: über den Rekord) und darüber, dass ich ihm immer näher komme, aber ich war noch nie jemand, der individuelle Ehrungen vor Teamauszeichnungen verfolgt hat», sagte er.
Mit insgesamt 213 Toren steht Kane in der ewigen Liste der besten Premier-League-Torschützen nur noch hinter Alan Shearer (260).
«Ich habe schon früher in Interviews gesagt, dass es letztlich auf mich ankommt, wie gut ich sein kann, und ich hatte das Gefühl, dass ich jedes Jahr in der Champions League spielen und um Titel kämpfen muss. Bayern München gibt mir das definitiv. Der Rekord wäre natürlich toll, und es wäre toll, wenn ich ihn eines Tages brechen würde. Aber das ist nicht der Grund, warum ich Fussball spiele, und mein Wechsel zeigt das.»