Scharfe Kritik Hitzfeld: «Lewandowski ist ein Egoist und nicht Bayern-München-like»

jar

11.5.2018

Ottmar Hitzfeld geizt nicht mit Kritik an Robert Lewandowski.
Ottmar Hitzfeld geizt nicht mit Kritik an Robert Lewandowski.
Getty/Keystone

Immer mehr Bayern-Legenden hacken auf Robert Lewandowski rum. Jetzt ist Ottmar Hitzfeld an der Reihe.

Der frühere Trainer der Bayern spricht in einem Interview mit «Sport 1» über das Verhalten des Polen, der vergangene Woche für einen kleinen Eklat sorgte, indem er bei seiner Auswechslung den Handschlag mit Trainer Jupp Heynckes verweigerte. «Ich bin selbst erschrocken, als ich die Fernsehbilder gesehen habe. Das ist natürlich ein No-Go. Wie er sich gegenüber einer Respektsperson wie Jupp Heynckes benommen hat, ist unmöglich», sagt Hitzfeld.

Heynckes selbst machte Lewandowski nach dem Köln-Spiel eine klare Ansage. «Der Boss bin ich – und sonst keiner», sagte der Trainer, der dann auch betonte, dass Lewa nach einem Gespräch einsichtig war (Bluewin berichtete). Nichtsdestotrotz erntet der 29-Jährige seither grosse Kritik früherer Grössen der Bayern wie Paul Breitner oder Sepp Maier.

Hitzfeld stimmt mit ein: «Es geht nicht nur um dem Respekt gegenüber dem Trainer Heynckes, sondern auch um den Respekt gegenüber Wagner (wurde für Lewa eingewechselt, d. Red.). Dass er ihm zeigt: 'Ich wünsche dir noch diese zehn Minuten, damit du auch spielen kannst.' Das wäre ein Teamplayer – und kein Egoist wie Lewandowski».

Wird Lewandowski verkauft?

Wie geht es weiter mit dem Torjäger? Lewandowski hat in München noch einen Vertrag bis 2021, machte aber immer wieder Andeutungen, dass ein Wechsel – insbesondere zu Real Madrid – durchaus vorstellbar sei. «Ich kann mir nicht vorstellen, dass Bayern München mit sich sprechen lässt. Bayern hat ein klares Statement dazu abgegeben», erinnert sich Hitzfeld an die Worte von Bayern-Boss Karl-Heinz Rummenigge, der am Mittwoch ein Machtwort sprach und sagte, dass Lewandowsi definitiv in München bleiben wird. 

«Bayern braucht kein Geld, sie müssen nicht Millionen einnehmen, um einen neuen Spieler verpflichten zu können», so Hitzfeld weiter. Der ehemalige Schweizer Nati-Coach glaubt, dass bei Lewandowski auch dessen neuer Berater immer wieder dazwischen funkt. «Der bietet ihn natürlich überall an, um den Preis ein bisschen hochzutreiben und beim eigenen Klub vielleicht nochmal eine Gehaltserhöhung zu erreichen.» Letzten Endes gehe es aber um Lewandowski und sein Verhalten. Hitzfeld: «Über seinen Auftritt habe ich mich sehr geärgert. Das ist nicht Bayern-München-like.»

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