Zwölf EM-Städte? Hoeness über Ceferin: «Ich kann mir nicht vorstellen, dass er das wirklich durchziehen will»

dpa

29.3.2021

Ein Mann der klaren Worte: Bayern-Ehrenpräsident Uli Hoeness.
Ein Mann der klaren Worte: Bayern-Ehrenpräsident Uli Hoeness.
Bild: Keystone

Der langjährige Bayern-Präsident Uli Hoeness hat seine scharfen Aussagen in Richtung des Deutschen Fussball-Bundes bekräftigt. Er würde heute «wieder genau dasselbe sagen», äusserte er am Sonntagabend bei «RTL».

Am Donnerstag hatte Hoeness als «RTL»-Experte den DFB wegen des Führungsstreits in der Verbandsspitze heftig kritisiert. «Das ist ein Trauerspiel», sagte der Ehrenpräsident des FC Bayern.

Zudem verteidigte der 69-Jährige seinen Vorschlag, den derzeitigen Vorstandschef des Rekordmeisters, Karl-Heinz Rummenigge, in die internationalen Gremien der UEFA und des Weltverbands FIFA zu entsenden. Es gebe den «ein oder anderen», der gedacht habe, er wolle nur «seinen Mann» vom FC Bayern installieren, sagte Hoeness. «Diese Leute, die so denken, sind vollkommen auf dem Holzweg.» Er habe seine Äusserungen so formuliert, weil ihm «sehr viel» am deutschen Fussball liege. Rummenigge hatte der «Bild»-Zeitung gesagt, er stehe für einen Job beim DFB nicht zur Verfügung.

Hoeness empfiehlt UEFA weniger EM-Gastgeber

Nach dem WM-Qualifikationsspiel der deutschen Nationalmannschaft in Rumänien (1:0), riet Hoeness zudem der UEFA zur Reduzierung der Anzahl der EM-Gastgeberstädte. «Ich würde der UEFA empfehlen, darüber noch einmal zu beraten und die Städte vielleicht auf sechs oder acht zu reduzieren, damit das übersichtlicher wird.» Geplant ist das Turnier in diesem Sommer (11. Juni bis 11. Juli) bislang in zwölf Städten, die Corona-Pandemie könnte die UEFA nach der Verschiebung im vergangenen Jahr aber erneut zum Handeln zwingen.

«Ich kenne Herrn Ceferin als vernünftigen Mann und kann mir überhaupt nicht vorstellen, dass er das wirklich durchziehen will.»

Uli Hoeness


«Die Idee war prima vom Ansatz her, Europa muss zusammenwachsen», sagte Hoeness. «Aber damals gab es noch keine Pandemie.» Dieser müsse nun Rechnung getragen werden.

Für Aufregung hatten zuletzt Aussagen von UEFA-Präsident Aleksander Ceferin gesorgt, denen zufolge nur die Städte EM-Gastgeber bleiben dürfen, die eine Zulassung zumindest einiger Fans garantieren können. «Ich glaube, dass der Sport gut beraten ist, die Regeln in den Ländern auch zu beachten. Ich kenne Herrn Ceferin als vernünftigen Mann und kann mir überhaupt nicht vorstellen, dass er das wirklich durchziehen will.»

In München, wo die drei Gruppenspiele der deutschen Nationalmannschaft sowie ein Viertelfinale stattfinden sollen, gebe es «zu 100 Prozent» ein Konzept für die Durchführung von Spielen mit Zuschauern, sagte der 69-Jährige. Es sei aber nicht klar, wie sich die Pandemie bis zum Sommer entwickle. «Eines muss immer klar sein: Die Gesundheit der Zuschauer und Bürger ist die oberste Priorität.»

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