Problem über Problem Horror-Jahr für Neymar: Krise nimmt kein Ende

dpa/jar

7.6.2019

Captainbinde weg, Verletzungspech und Probleme abseits des Platzes: Neymar durchlebt schwierige Zeiten.
Captainbinde weg, Verletzungspech und Probleme abseits des Platzes: Neymar durchlebt schwierige Zeiten.
Bild: Getty

Vom Regen in die Traufe. So etwa ist Neymars Seuchenjahr 2019 zu beschreiben. Nach seinem vorzeitigen Verletzungs-Aus an der WM 2014 verpasst der Superstar das nächste wichtige Turnier in Brasilien. Auch die Vergewaltigungsvorwürfe gegen den Stürmer reissen nicht ab.

Die prekäre Situation von Brasiliens Superstar Neymar hat sich binnen weniger Stunden noch einmal drastisch verschlechtert. Während der 27-Jährige im kanariengelben Trikot seiner Seleção nach einem Bänderriss bitterlich weinte und das Aus für die Copa América mit schmerzverzerrtem Gesicht beklagte, bekräftigte ein brasilianisches Model schwere Vorwürfe gegen den Profi. «Ich bin das Opfer einer Vergewaltigung», sagte sie am Mittwoch bei einem TV-Auftritt.

Hier zieht sich Neymar einen Bänderriss zu

Hier zieht sich Neymar einen Bänderriss zu

06.06.2019

Demnach sei Neymar aggressiv geworden und habe sie mit Anwendung von Gewalt zum Sex gezwungen. Neymar räumt das Treffen mit der Frau ein, bestreitet aber ihre Vorwürfe. Es habe sich um «eine normale Beziehung zwischen einem Mann und einer Frau» gehandelt, versicherte der Superstar von Paris Saint-Germain. Zum TV-Interview der Frau beim Sender «SBT» sagte ein Sprecher von Neymar, er könne die Aussagen wegen der laufenden Ermittlungen nicht kommentieren.

2019 ist bislang überhaupt nicht Neymars Jahr. Geplagt von einer Fussverletzung hatte der teuerste Spieler der Welt im Frühjahr lange aussetzen müssen und verpasste so die entscheidenden Spiele der Champions League. Nach der Rückkehr folgten ein mit einer Sperre geahndeter Ausraster im Pokalfinal, die entzogene Captainbinde im Nationalteam und nun Vergewaltigungsvorwürfe sowie der geplatzte Traum von der Copa América im eigenen Land. Wie bei der WM 2014, als sich Neymar im Viertelfinal gegen Kolumbien schwer verletzte, wird der Fussball-Held des Landes zusehen müssen, wie seine Kollegen ohne ihn um den so sehr ersehnten Titel kämpfen.



Schlechtes Image seit WM 2018

Neymars Absturz begann ziemlich genau vor einem Jahr bei der WM 2018. Vor den Augen der ganzen Welt schrieb er in Russland mit übertriebenen Schauspieleinlagen Negativschlagzeilen. Auf einmal war er in den Augen der Fussballfans nicht mehr der Edeltechniker, dem man so gerne zusieht, sondern ein Schwalbenkönig.

Darüber hinaus wurde in internationalen Zeitungen auch immer wieder über Neymars Situation bei PSG berichtet. Zoff gab es nicht nur mit Torjäger Edinson Cavani wegen der Ausführung der Penaltys. Auch mit Julian Draxler entbrannte vor wenigen Wochen ein Kabinenstreit. Auch andere Mitspieler sollen genervt von den Privilegien und dem Verhalten des Stürmers sein.

Zoff mit Mitspielern sorgen für Wechselgerüchte

Neymar selbst soll sich auch nicht mehr wohl in Paris fühlen, den 222-Millionen-Transfer von 2017 bereuen und eine Rückkehr nach Spanien anstreben. Gemäss der «Mundo Deportivo» drängt er sogar regelrecht auf eine Rückkehr zu Barcelona. In den vergangenen Monaten habe er mehrmals bei seinem Ex-Klub angerufen und die Bitte geäussert, ihn zurückzuholen, schreibt die spanische Zeitung.

Die Chancen auf einen Wechsel stehen aber nicht wirklich gut. Barça-Präsident Josep Maria Bartomeu hatte im Februar bereits gesagt, dass eine Neymar-Rückkehr «mehr als unrealistisch» sei. Im April legte Bartomeu nach und machte Neymars Hoffnungen auf eine Barcelona-Rückkehr endgültig zunichte: «Neymar kommt nicht zurück, Dembélé ist besser.»



Auch mit Real Madrid wird der Brasilianer immer wieder in Verbindung gebracht. Die Königlichen haben allerdings mit Luka Jovic und Rodrygo bereits zwei Offensivkräfte für die neue Saison verpflichtet. Zudem steht der alles andere als günstige Transfer von Eden Hazard offenbar kurz vor dem Abschluss.

Neymar kann sich also nur mit starken Leistungen auf dem Platz wieder positiv ins Rampenlicht bringen. Dafür muss er aber zunächst wieder fit werden. Und hoffen, dass sich die Sache mit dem Vergewaltigungsvorwurf rasch klärt.

Neymar zog sich im Testspiel gegen Katar einen Bänderriss zu.
Neymar zog sich im Testspiel gegen Katar einen Bänderriss zu.
Bild: Getty
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