Milan ist dank seines Superstars Zlatan Ibrahimovic weiter souveräner Tabellenführer in der italienischen Serie A. Bei seinem Startelf-Comeback erzielte er gleich beide Treffer gegen Cagliari. Seine Statistiken sind mehr als beeindruckend.
Die Tor-Saga begann für Zlatan Ibrahimovic am 30. Oktober 1999, als der damals 18-Jährige für Malmö gegen Västra Frölunda seinen ersten Treffer markierte. Am Montagabend sichert der inzwischen 39-jährige Stürmer der AC Milan mit seinem Doppelpack gegen Cagliari die Leaderposition. Der Schwede hat damit das Kunststück geschafft, in den letzten 23 Jahren immer ins Tor zu treffen.
Selbst sein fussballerisches Vorbild, der (brasilianische) Ronaldo, schwärmte kürzlich: «Er hat immer gesagt, dass er mich als Idol betrachtet. Ich halte ihn für einen einzigartigen Fall, ein Vorbild, das gut für den Fussball ist. Selbst wenn ich nicht all die Verletzungen gehabt hätte, die ich gehabt habe, hätte ich niemals vierzig Jahre erreicht wie er. Niemals.»
Zum ersten Mal ist es ihm in den europäischen Top-Ligen auch gelungen, in neun Spielen hintereinander zu treffen, wenn er von Beginn an auflief. Und kein Spieler hat mehr Tore als Ü30-Spieler erzielen können. «Ibracadabra» steht in der Torschützenliste zusammen mit Ciro Immobile und Romelu Lukaku mit zwölf Treffern auf Rang 2, drei Tore hinter dem Führenden Cristiano Ronaldo. Doch der Milan-Angreifer hat dafür nur acht Spiele gebraucht. Im Durchschnitt traf er alle 52 Minuten. Ein irrer Wert.
«Diese Rückkehr nach Mailand hat mich sehr verändert»
Nach dem Spiel gegen Cagliari war der Matchwinner zwar glücklich, aber auch erschöpft. Seit 57 Tagen startete «Ibra» zuvor nicht mehr in ein Spiel. Eine Muskelverletzung hatte den Altmeister lange ausser Gefecht gesetzt. «Diese jungen Leute motivieren mich und stellen mich vor die Herausforderung, wer mehr laufen kann. Also gebe ich nicht auf, sondern zeige, dass ich wie sie laufen kann», hielt er gegenüber «Sky» fest.
Die starke Form seines Teams macht ihm Freude: «Uns geht es gut, wir haben fast die Hälfte der Meisterschaft hinter uns. Jetzt beginnen die schwierigsten Spiele», so Ibrahimovic. Es werde ein sehr hartes Programm in den nächsten drei Monaten. Im Sturm kommt mit Mario Mandzukic prominente Verstärkung. Ein für ihn wichtiger Faktor: «Wir haben jetzt zwei, die unseren Gegnern Angst machen», meint er kämpferisch.
Auch Ibrahimovic, dessen Vertrag am Saisonende ausläuft, kann sich eine weitere Zukunft bei den Rossoneri gut vorstellen: «Es hängt von ihm ab, von Paolo (Maldini, Milans Sportdirektor – d. Red.). Ich bin sehr glücklich bei Milan. Diese Rückkehr nach Mailand hat mich sehr verändert.» Tatsächlich erlebt der frühere Globetrotter (Ajax, Juve, Inter, Barça, PSG, LA Galaxy, Man Utd) bei seiner alten Liebe einen zweiten Frühling. Wie ein guter Rotwein scheint er im gesetzten Fussballalter noch zulegen zu können. Sogar ein Comeback in der Nationalmannschaft, wo der schwedische Rekordtorschütze und Rekordspieler 2016 seinen Rücktritt gab, bahnt sich an.
Ibrahimovic hat seit seiner Ankunft vor einem Jahr klargemacht, dass für Milan der Scudetto in Reichweite ist und der Klub (wieder) gross träumen sollte. Auf die Frage, ob er nun an die Meisterschaft glaubt, antwortete er vielsagend: «Ich glaube an Zlatan.»