Aufgebot bekommen Jagt Mali Adama Traoré noch der spanischen Nationalmannschaft ab?

SB10

29.9.2020

Adama Traoré ist begehrt – gleich zwei Nationen kämpfen um ihn.
Adama Traoré ist begehrt – gleich zwei Nationen kämpfen um ihn.
Bild: Getty

Eigentlich hätte Adama Traoré bereits für Spanien auflaufen sollen, doch bisher ist ihm ein Einsatz vergönnt geblieben. Nun versucht Mali erneut, ihn für sich zu gewinnen.

Der Flügel von Wolverhampton ist zwar in Spanien geboren und aufgewachsen, aber seine Eltern sind aus Mali. Der 24-Jährige, der vor allem wegen seiner Geschwindigkeit und seiner starken Physis die Premier-League-Fans verzückt, vertrat Spanien bereits auf Juniorenstufe. Aufgrund seiner guten Leistungen auf der Insel wurde er zweimal in die spanische  A-Nationalmannschaft berufen, aber sein Debüt für La Furia Roja ist trotzdem ausstehend.

Im November 2019 musste Traoré aufgrund einer Verletzung passen. Für die Spiele in der UEFA Nations League im September gegen Deutschland und Ukraine bot Spanien-Coach Luis Enrique ihn erneut auf – nach einem positiven Coronatest musste er abreisen.

Adama Traoré im spanischen Trainingsleibchen.
Adama Traoré im spanischen Trainingsleibchen.
Bild: Getty

Nun hat Mali ihn für die bevorstehenden internationalen Freundschaftsspiele mit Ghana und Iran am 9. beziehungsweise 13. Oktober einberufen. Spaniens Nationaltrainer Luis Enrique wäre über sein Fehlen betrübt: «Wir haben Adama verfolgt. Er hat viele Dinge verbessert. Offensichtlich sticht er durch sein Dribbling hervor. Seine Flanken haben sich stark verbessert. Er ist ein Diamant mit grossem Potenzial. Er kann uns eine Menge verschiedener Dinge bringen.»



Kein klares Bekenntnis 

Noch im Januar liess Traoré für beide Nationen eine Tür offen: «Ich bin dankbar für die Chance, für zwei Nationalmannschaften auflaufen zu können – Spanien, wo ich geboren wurde, und Mali, wo meine Herkunft liegt», meinte er gegenüber «BBC Sport».

Ein Hoffnungsschimmer gab es für Mali-Fans im letzten Jahr, als in den sozialen Medien ein Foto von ihm mit einem «Eagles»-Shirt in der Hand verbreitet wurde. «Sie kamen zu mir nach Hause. Wir sprachen miteinander, und danach posierte der Mann für ein Foto, auf dem er mir ein Mali-T-Shirt schenkte», erläutere er. Traoré hielt Anfang Jahr fest: «Wenn die Zeit gekommen ist, wird man sehen, für welches Team ich mich entscheide.»

Mit der Teilnahme am Trainingscamp hat der ehemalige Barça-Junior schon klargemacht, dass er zukünftig für Spanien aufläuft. Vielleicht schreckt ihn auch ab, dass er bei Mali nicht der einzige Adama Traoré wäre. Gleich zwei Spieler tragen im aktuellen Aufgebot sowohl den gleichen Vor- als auch Nachnamen. Je ein Spieler trägt zusätzlich seinen Vornamen beziehungsweise seinen Nachnamen. Dabei weiss jeder Fussballfan: Adama Traoré ist einzigartig.


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