Im Sommer lehnt HSV-Shootingstar Jann-Fiete Arp ein Mega-Angebot aus München ab, weil er seinen Herzensklub nach dem erstmaligen Abstieg aus der Bundesliga nicht im Stich lassen will.
Am 30. September 2017 debütiert Jann-Fiete Arp mit 17 Jahren beim HSV in der ersten Mannschaft. In seinem zweiten Spiel schiesst er als Joker sein erstes Bundesliga-Tor, im darauffolgenden Spiel steht er erstmals in der Startelf und trifft erneut. Es folgen viele weitere Startelf-Einsätze, doch Skorerpunkte sammelt der Mittelstürmer keine mehr.
Dennoch will Bayern im Sommer den Jungstar nach München locken. Arp entscheidet sich dagegen und verlängert seinen Vertrag beim HSV bis 2020. Das bedeutet – zumindest in dieser Saison – 2. Liga statt Champions League und ein gewaltiger Lohnverzicht. In München hätte Arp fünf Millionen pro Jahr kassiert, in Hamburg verdient er einen Zehntel davon.
Jann-Fiete Arp: «Ich verdiene viel zu viel für mein Alter»
Im Interview mit «Bild» erklärt er seinen Entscheid: «Lange stand keine Entscheidung fest, wie es für mich weiter geht. Am Ende habe ich alleine entschieden, dass ich bleibe. Ich habe hier nicht acht Jahre alles gegeben, um dann beim Abstieg zu gehen. Das hätte ich mir nie verziehen.»
Und wie konnte er den Millionen widerstehen? «Ich finde, Geld sollte eine so kleine Rolle wie möglich spielen, wenn man seinen Traum lebt.» Das sei im Fussball leider nur noch selten der Fall. «Jeder beschwert sich darüber, aber keiner macht es anders. Ich verdiene viel zu viel Geld für mein Alter, wenn man bedenkt, dass ich an den meisten Tagen einmal zum Training fahre.»
Es sind Sätze, die man sich aus dem Munde eines Fussball-Profis nicht gewohnt ist, schon gar nicht von einem Teenager. Sein grosses Ziel ist der Aufstieg, dabei ist es für ihn nebensächlich, welche Rolle er dabei spielt: «Wenn wir aufsteigen, ich in dieser Saison aber kein einziges Tor geschossen habe, ist trotzdem alles gut für mich.» Und sein Traum könnte in Erfüllung gehen, der HSV steht auf Rang 2, punktgleich mit Leader Köln. Arp kam in den ersten elf Runden nur viermal zum Einsatz, getroffen hat er noch nicht, aber immerhin ein Tor vorbereitet. Die Fans lieben ihn trotzdem, denn Arp ist einer von ihnen – in guten wie in schlechten Zeiten.