Roy Keane fordert die Spieler der Spitzenklubs der Premier League auf, keine Lohnkürzungen wegen der Coronavirus-Krise anzunehmen und auf ihre Verträge zu pochen.
Wann wieder in der Premier League gespielt werden kann, ist offen. Die Klubs hoffen auf eine baldige Saisonfortsetzung, um die restlichen 92 Spiele austragen zu können. Heftige Diskussionen sind derweil auf der Insel um die Gehälter der Fussballer im Gange, weil nicht alle mit ihren Vereinen über Lohnkürzungen einig wurden, wie etwa Arsenals Spielmacher Mesut Özil.
Roy Keane zeigt Verständnis für die unter Beschuss geratenen Profis: «Ich bin mir nicht sicher, wie ich damit umgegangen wäre, ich habe viel Sympathie für die Spieler», meint er.
Für den ehemaligen Captain von Manchester United sind vor allem auch seine eigenen (negativen) Erfahrungen massgebend für seine Haltung, wie er im «Independent» erläutert: «Die Klubs sind sonst die Ersten, die den Spieler sagen, dass es sich um ein Geschäft handelt. Viele Besitzer sind wohlhabende und rücksichtslose Milliardäre. Die Spitzenspieler halten sich einfach an die Spielregeln.»
Individuelle Entscheidung
Der streitbare Ire, welcher als Spieler mit einem brutalen Foul die Karriere von Erling Braut Haalands Vater Alf-Inge beendete, hält fest: «Ich bin überrascht, wie viele Leute auf den Zug aufspringen und die Spieler kritisieren. Es geht niemanden etwas an, was sie mit ihren Löhnen machen. Die Spieler sollten sich nicht unter Druck gesetzt fühlen, vor allem nicht bei den grossen Vereinen. Ihr Vertrag mit dem Verein ist eine persönliche Sache.»
Es sei Quatsch, für alle den gleichen Massstab anwenden zu wollen. Es liege an jedem Einzelnen, was er mit ihrem Lohn anstelle. «Wenn man diesen behalten will, wenn der Klub von einem Milliardär geführt wird, dann sollen sie das tun.»
Manche Spieler würden vielleicht zu den grosszügigsten Menschen auf der Welt und viel an Wohltätigkeitsorganisation spenden, spekuliert der 48-Jährige. Das Fazit von Roy Keane ist klar: «Ich würde keine Gehaltskürzung hinnehmen, wenn ich bei einem der grösseren Vereine wäre.»