In der Bundesliga geben sich hinter dem souveränen Bayern München die Zweitklassierten die Klinke in die Hand. Nach den Samstagsspielen der 19. Runde ist Bayer Leverkusen erstmals in dieser Saison auf Platz 2 vorgerückt, weil Leipzig in Freiburg verlor.
Das Problem der deutschen Bundesliga wurde an den ersten beiden Spieltagen der Rückrunde offenbar. Den Herausforderern von Leader und Meister Bayern München fehlt die Konstanz. Kein Team der vorderen Tabellenhälfte hat es geschafft, die beiden ersten Spiele des Jahres zu gewinnen.
Während die Bayern (am Sonntag zuhause gegen Werder Bremen) gewinnen und gewinnen, ist nach nahezu jeder Runde wieder ein anderes Team erster Verfolger. Und der Vorsprung des Rekordmeisters wächst dadurch stetig an. Nun liegt Bayer Leverkusen schon 16 Verlustpunkte zurück. Der Rückstand des Zweiten auf Bayern ist also beträchtlich, dafür trennt ihn vom Siebten nur ein einziger Punkt.
Am Samstag rückte Bayer Leverkusen dank des 4:1 bei Hoffenheim auf Platz 2 vor. Zur Erinnerung: Bayer war zuvor beim Rückrundenstart gegen Bayern München chancenlos gewesen (1:3). Dennoch ist der Weg von Bayer bemerkenswert. Nach einer schwachen letzten Saison startete die Mannschaft von Ex-Stürmer Heiko Herrlich heuer mit bloss vier Punkten aus fünf Spielen. Doch seit Ende September hat Leverkusen nur noch einmal verloren, eben beim 1:3 vor Wochenfrist gegen Bayern München.
RB Leipzig erlitt eine Woche nach dem Sieg im Spitzenspiel gegen Schalke eine 1:2-Niederlage in Freiburg. Dabei hatte "RB" Mitte der zweiten Halbzeit noch geführt; doch die Freiburger schafften die Wende und sind nun seit sieben Spielen ungeschlagen.
Wie wenig konstant die Verfolger von Bayern München sind, zeigt auch dies: Bayer Leverkusen schaffte in der letzten Saison den Ligaerhalt erst in der zweitletzten Runde - und ist jetzt Zweiter. Am Sonntag kann Leverkusen von Schalke (gegen Hannover) verdrängt werden; Schalke war 2016/17 ebenfalls in der unter Tabellenhälfte klassiert. Dagegen ist Hoffenheim, das Überraschungsteam der letzten Saison, nach der deutlichen Niederlage gegen Bayer Leverkusen nur noch Neunter.
HSV-Trainer Gisdol vor Entlassung
In der Abstiegszone sind die Konturen mittlerweile auch nicht mehr ganz klar. Der 1. FC Köln, bis Mitte Dezember abgeschlagener und siegloser Tabellenletzter, kam beim 2:0-Auswärtssieg gegen den Hamburger SV zum dritten Erfolg in Serie und rückte bis auf drei Punkte zum HSV auf. Der Rückstand auf Werder Bremen beträgt auch nur noch vier Zähler. Die beide Tore zum Sieg in Hamburg schoss Stürmer Simon Terodde, der kurz vor Weihnachten von Stuttgart zu Köln gewechselt und schon vor Wochenfrist für das Siegestor gegen Mönchengladbach gesorgt hatte.
Der Hamburger SV befindet sich derweil so tief in der Krise wie wohl noch nie - auch wenn es das rund um den seit Jahren stets akut gefährdeten "Dino" immer wieder heisst. Doch der Tiefpunkt ist statistisch belegt: 19 Spiele, 15 Punkte - schlechter stand der HSV noch nie da. Nach der vierten Niederlage in Serie gehen sie in Deutschland davon aus, dass die Tage von Trainer Markus Gisdol gezählt sind. "Ich kann das nicht ausschliessen", sagte jedenfalls Sportchef Jens Todt unmittelbar nach dem Spiel.
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