Auch die Champions League bleibt vom Coronavirus nicht verschont und muss derzeit pausieren. Der ideale Zeitpunkt, um sich die Highlights der besten Spiele aus der Königsklasse noch einmal zu Gemüte zu führen.
«Nichts ist unmöglich», dieser Satz geistert seit eh und je durch die Katakomben und Kabinengänge jedes Fussballstadions. «Niemals aufgeben», lautet das Motto etlicher Fussballvereine – egal ob Hobbyklub oder Top-Verein. Trotzdem kommt es nur zu oft vor, dass spätestens nach dem dritten Gegentor die Lust schwindet, die Beine ermüden und die Köpfe hängen. Nicht so im Champions-League-Finale 2005 – der Geburt des vielleicht grossartigsten Comebacks der Fussball-Historie.
Die AC Milan geht am 25. Mai 2005 als haushoher Favorit ins Endspiel der Königsklasse. Als Gegner wartet der Überraschungsfinalist aus Liverpool, der neben Steven Gerrard und Xabi Alonso kaum einen Spieler im Kader hat, der über die englischen Landesgrenzen hinaus bekannt ist. Ganz anders sieht das beim italienischen Seriensieger aus. Maldini, Cafu, Seedorf, Pirlo, Kaka, Shevchenko – die Startformation gleicht einer modernen FIFA Ultimate-Team-Mannschaft.
Und wie das Papier prognostiziert, geht es dann auch gleich los. Der Zeiger hat sich noch nicht einmal gedreht, da klingelt es bereits im Kasten. Paolo Maldini trifft nach einem Freistoss per Volley und bringt die «Rossoneri» im Atatürk Stadion in Istanbul in Führung. Noch vor der Pause legt Hernan Crespo mit einem Doppelpack nach und erhöht auf 3:0. Das Spiel ist entschieden.
Sechs Minuten für die Ewigkeit
«Nichts ist unmöglich», dürften in der Pause die Worte von Liverpool-Coach Rafael Benitez gewesen sein. Und für einmal trafen sie auf fruchtbaren Boden. In gerade einmal sechs Minuten trafen Steven Gerrard, Vladimir Smicer und Xabi Alonso für die «Reds» zum Ausgleich und erzwangen so die Verlängerung.
Kurz vor Ablauf der zusätzlichen 30 Minuten hatte Milan-Stürmer Shevchenko dann den Siegtreffer gleich zweimal auf dem Fuss. Nur dank einer mirakulösen Doppelparade von Liverpool-Torhüter Dudek ging das Spiel letztlich ins Elfmeterschiessen.
Dort war es erneut Dudek, der für Aufsehen sorgte. Mit wirren Bewegungen und Tänzchen versuchte er, die Spieler der AC Milan in der Konzentration zu stören und war damit äusserst erfolgreich. Gleich drei der fünf Schützen verschossen ihre Elfmeter, wonach der begehrte Henkelpott den unscheinbaren Weg nach Liverpool einschlug.