Mehr als 80 Millionen Euro zahlte Manchester United 2019 für Harry Maguire. Allerdings nicht für seine Qualitäten als Torjäger, wie der Abwehrspieler am Donnerstagabend beweist.
Es läuft die 38. Minute im Hinspiel des Schlagerduells der Europa-League-Achtelfinals zwischen Manchester United und der AC Milan, als die «Red Devils» nach einem Eckball die Riesenchance auf die Führung haben. Bruno Fernandes verlängert den Ball, am zweiten Pfosten kommt Harry Maguire völlig frei und unbedrängt zum Abschluss. Doch der 28-Jährige schafft es tatsächlich, den Ball aus rund einem halben Meter nicht im Tor unterzubringen. Maguire trifft nur den Pfosten.
Keine Frage: Auch von einem Verteidiger – Maguire ist übrigens der teuerste Abwehrspieler aller Zeiten – darf man erwarten, dass so eine Chance genutzt wird. Das weiss der United-Captain auch selbst: «Ich hätte treffen müssen, da gibt es gar keine Ausreden», sagt er nach dem Spiel dem TV-Sender «BT Sport». «Aber deshalb bin ich Verteidiger und nicht Stürmer geworden.»
Auch im «blue»-Studio wird der grobe Fehlschuss thematisiert. «Das war wirklich schwierig, den zu verschiessen», meint Experte Davide Callà und scherzt: «Vielleicht hätte sogar ich den gemacht.» Gilbert Gress ist sich sicher: «Der kommt nicht mehr nach vorne. Besser, er bleibt hinten.»
Hinten macht Maguire einen soliden Job und sorgt lange dafür, dass sein Team zu Hause ohne Gegentor bleibt. Doch in der Nachspielzeit passiert es dann doch noch: Nach einem Corner trifft Simon Kjaer – ebenfalls Verteidiger – per Kopf zum 1:1-Ausgleich und bringt Milan vor dem Rückspiel in Vorteil.