Nachdem Jürgen Klinsmann seinen Rücktritt als Hertha-Coach auf Facebook erklärte, erzählt der Deutsche nun, warum er diesen Entscheid getroffen hat.
Jürgen Klinsmann hat den überraschenden Rücktritt als Trainer von Hertha BSC auch mit seinem Wunsch nach grösseren Kompetenzen beim Berliner Bundesligisten erklärt. «Nach meinem Verständnis sollte ein Trainer – nach dem englischen Modell – die gesamte sportliche Verantwortung tragen. Also auch über Transfers. Das gibt der Position wesentlich mehr Power», sagt der frühere Bundestrainer der «Bild». Bei Hertha ist Geschäftsführer Michael Preetz für Transfers zuständig.
Sein Entschluss, nach nur elf Wochen zurückzutreten, sei keine spontane Entscheidung gewesen, sagt Klinsmann: «Wir haben in den vergangenen Tagen deutliche Reaktionen und Anzeichen bekommen, dass sich die angesprochene Situation nicht verbessert, sondern eher noch verschlechtert.»
Klinsmann bleibt sportlicher Berater
Er werde Berlin verlassen, aber weiter als sportlicher Berater der Firma Tennor von Investor Lars Windhorst tätig sein und auch seinen Posten als Aufsichtsratsmitglied ausfüllen. «Es geht um die Zukunft von Hertha BSC und Berlin. Wie geht es weiter mit den Stadionplänen? Kommt ein vorzeigbares Trainingsgelände? Eine zweite Mannschaft, die in der 3. Liga dabei ist? Ein Profi-Team, das eine dauerhafte Rolle in Europa spielt», sagt Klinsmann.
Seine sportliche Bilanz mit Hertha sieht der 55-Jährige positiv. «Ich habe ein Himmelfahrtskommando übernommen und habe nur in einem Spiel schlechter abgeschnitten als gehofft», sagt Klinsmann. «Dem Trainerteam ist gelungen, die Mannschaft zu stabilisieren und von der Abstiegszone wegzubringen. Ich bin sicher, die Jungs schaffen den Klassenerhalt. Und zwar souverän.» Als Tabellen-14. stecken die Berliner weiter im Abstiegskampf.