Für Deutschland setzt es zum Abschluss der Nations League ein Debakel ab. Das Team von Trainer Joachim Löw verliert gegen Spanien glatt mit 0:6. Die Presse fährt grobes Geschütz auf.
«Deutschland wollte den Gruppensieg – und bekam eine bittere Lehrstunde. Unsere Nationalmannschaft geht gegen Spanien mit 0:6 unter, scheidet aus der Nations League aus. Die höchste Pleite seit dem 24. Mai 1931, 0:6 gegen Österreich. (...) Nicht nur die Abwehr ist hilflos. Auch die Mittelfeldstars Kroos und Goretzka bekommen das Spiel nie unter Kontrolle. Auf der linken Seite wird Max von Torres schwindelig gespielt. Die Torpedos Gnabry, Werner und Sané sind in Sevilla komplette Rohrkrepierer.»
«6:0 für Spanien. 6:0! Und noch mal, weil man es sonst womöglich nicht glaubt: sechs zu null. Ein historisches Resultat. Die DFB-Elf spielte wie ein Nations-League-Absteiger. (...) Noch während der Partie öffnete ARD-Livekommentator Tom Bartels das Fass. Je länger die Partie dauerte, so häufiger fielen die Namen Boateng, Hummels und Müller. Diese Diskussion wird der Bundestrainer in den nächsten Monaten nicht mehr ausgetreten bekommen. (...) Die Nationalmannschaft hat viele Menschen verloren, gleichgültig gelassen. Ein solcher Abend, ein solches Debakel, eine solche fussballerische Katastrophe, ein solches Fiasko hat immerhin einen Effekt: Man spricht wieder über diese Mannschaft. Und über ihren Trainer. Es sind vier lange Monate bis zum nächsten Länderspiel. Es wird etwas passieren. Es muss etwas passieren.»
«Wie ein Finale hatten die Nationalspieler um Kapitän Neuer die Begegnung in Sevilla angehen wollen – am Ende durften sie froh sein, dass es ‹nur› um den Einzug in die Nations-League-Endrunde ging. Schwerer als deren Verpassen dürfte dieser Tiefschlag an sich wirken, emotional, aber auch, was die sportliche Null-Leistung auf dem Platz anging. Wer sich von den Siegen gegen die tschechische B-Elf und die vom Virus geschwächte Ukraine hatte einlullen lassen, wurde nun mit Donnerhall geweckt. Und wo Oliver Bierhoff am Anfang noch dunkle Wolken wähnte, dürften die Zeichen nun vollends auf Sturm stehen. Schon nach einer ersten Hälfte zum Vergessen wusste man gar nicht, wo man anfangen und aufhören sollte mit den deutschen Schwächen.»
«So ein 0:6 aus deutscher Sicht, das klingt nicht nur nach Desaster und Demütigung, das war tatsächlich so, und eigentlich war es sogar noch schlimmer. Mitten in der zuletzt aufgekommenen zarten Aufbruchsstimmung ist diese überaus peinliche Niederlage ein Schock für Löw und die DFB-Führung.»
«Demütigung statt Gruppensieg: An einem denkwürdigen Abend in Sevilla kassiert die DFB-Elf im Nations-League-Rückspiel gegen Spanien ein halbes Dutzend Gegentore. Ernüchternd war, dass von Führungskräften wie Toni Kroos und Ilkay Gündogan im Mittelfeld überhaupt kein Widerstand oder Ideen kamen. Der hochgelobte deutsche Turbo-Angriff mit Timo Werner, Serge Gnabry und Leroy Sané konnte sich bei der ersten Niederlage des Jahres nie in Szene setzen. Erst in der 77. Minute gab es eine Torchance, als Gnabry aus der Distanz abzog.»
«Im letzten Länderspiel 2020 hat die deutsche Nationalmannschaft ihre erste Niederlage des Jahres kassiert. Diese fiel mit 0:6 gegen in allen Belangen überlegene Spanier allerdings historisch deutlich aus – und war auch in dieser Klarheit hochverdient. Die DFB-Elf brachte gegen spielfreudige Spanier nicht die geringste Gegenwehr auf und wurde phasenweise deklassiert.»
«Wenn beim DFB jetzt immer noch nicht jeder begriffen hat, dass der deutsche Fussball ins Nichts taumelt, ist die Verbandsspitze nicht mehr zu retten. Das 0:6 gegen Spanien ist kein Zufall, wenn in der Nations League 13 Gegentore in sechs Spielen fallen. (...) Seit der WM 2018 ist keine Entwicklung erkennbar, die jungen Spieler zahlen das Vertrauen, das ihnen Bundestrainer Joachim Löw schenkt, nicht zurück. Hier muss man die Trainerfrage stellen. Die Personalpolitik ist das eine, das man Löw vorwerfen muss, das andere: die taktischen Vorgaben.»
«Diese Niederlage würde nicht mal Donald Trump zum Sieg erklären.(...) Löws Plan ging schief, schiefer, am schiefsten. Der Gegner, zuletzt sieglos gegen Ukraine und Schweiz, war in jeder Phase des Spiels weit überlegen. Die Spanier hätten höher gewinnen können, obwohl sie bereits in der ersten Halbzeit zwei Spieler verletzt auswechseln mussten, darunter den Kapitän. Die Jogi-Elf dagegen lief in Abwehr und Mittelfeld orientierungslos herum. Eine Idee, wie sie den Gegner vom Tor weghalten und wie sie selbst angreifen wollte, war nicht zu erkennen. Sie schoss nur ein einziges Mal aufs Tor, kurz vor Schluss. Das Team von Andorra hätte nicht viel schlechter ausgesehen.»
«Die Auswahl von Luis Enrique erdrückt Deutschland in einer Nacht voller Überraschungen. Spanien zertrümmert Deutschland – einen bemitleidenswerten Gegner.»
#LaPortada 6️⃣ ¡¡¡Histórica exhibición ante Alemania!!! 🗞 pic.twitter.com/BGuUn4b3Yi
— MARCA (@marca) November 17, 2020
«Spanien überrollt Deutschland. Die Mannschaft von Luis Enrique hat ihr bestes Spiel seit Langem für einen besonderen Anlass aufbewahrt, und es gab kaum einen besseren als gegen Deutschland. Spanien konnte einfach nicht danebenschiessen.»
«Spanien bringt die Deutschen in Verlegenheit. Die neue Generation der ‹Roten› hat es mit einer epochalen Torserie der Mannschaft von Löw gezeigt und wird in der finalen Phase der Nations League spielen.»
«Spanien verpasste sich im zuschauerleeren Olympiastadion in Sevilla eine Huldigung und ein Bad in Selbstvertrauen. (...) Spanien überrannte das Team von Joachim Löw, es war ein regelrechtes Niederrennen von der ersten Minute an, auf das Deutschland keine Antwort fand.»
«Spanien demütigt Deutschland in einer geschichtsträchtigen Nacht.»
«Die spanische Nationalmannschaft feiert ihren grössten Sieg in der Geschichte und schafft es gegen Deutschland ins Nations-League-Finale. Ferran Torres war mit einem Hattrick der Beste. Vielleicht wäre es gut, die EM auf morgen vorzuziehen. Luis Enrique hätte kein Problem damit.»
🌙 ¡Buenas noches!
— Diario AS (@diarioas) November 17, 2020
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