Die Suche nach dem neuen Manager der Schweizer Nationalmannschaft steht offenbar kurz vor dem Ende. Gemäss einem Medienbericht sind noch vier Kandidaten im Rennen, mit welchen nun Gespräche geführt werden.
Bei ihrer Analyse der Strukturen in der Schweizer Nationalmannschaft ist die Beratungsfirma HWH von Bernhard Heusler und Georg Heitz zum Entschluss gekommen, dass ein Nati-Delegierter, der von der Liga gestellt wird und der seine Funktion im Nebenamt ausführt, überfordert ist. Deshalb soll nun ein vollamtlicher Sportlicher Leiter das Amt übernehmen, das auch für Entscheide in der Trainerwahl verantwortlich ist – ähnlich wie bei einem Sportchef eines Profiklubs.
Claudio Sulser wird nur noch wenige Tage Delegierter der Schweizer Nati sein, dann übernimmt dieser gesuchte Manager. Wie der «Blick» berichtet, kommen nur noch vier Kandidaten in Frage: Peter Knäbel, Martin Andermatt, Alain Sutter und Pierluigi Tami. Abgesagt haben Christoph Spycher, Adrian Knup und Andres Gerber. Der Verband führe mit den vier aufgeführten Personen «Geheim-Gespräche», heisst es. Im Juli soll der neue Nati-Manager vorgestellt werden.
Top-Kandidat für den Posten dürfte Peter Knäbel sein. Der 52-jährige Deutsche kennt den Schweizer Fussball-Verband, er war zwischen 2009 und 2014 Technischer Direktor beim SFV. Als Sportchef war er anderthalb Jahre beim Hamburger SV tätig. Und als SRF-Experte kennt er sich auch mit der Medienarbeit aus – für seine Kommunikation wurde der SFV zuletzt immer wieder kritisiert. Was zum Problem werden könnte: Knäbel amtet zurzeit als Nachwuchschef bei Schalke 04 und hat da noch einen Vertrag bis 2021.
Ein anderer Kandidat, der ebenfalls aktuell bei einem Verein unter Vertrag steht und einst beim SRF Experte war, ist Alain Sutter. Auch er hat gute Chancen auf den Job beim SFV. Sutters grosses Plus: Seine erfolgreiche Vergangenheit als Spieler in der Nationalmannschaft. Aber auch er müsste seinen aktuellen Job – als Sportchef in St. Gallen – aufgeben.
Derzeit ohne Job sind Martin Andermatt und Pierluigi Tami. Andermatt ist ehemaliger Nationalspieler, kennt die Schweizer Klubs aus seiner Zeit als Trainer und war zuletzt Aufsichtsratsmitglied bei Hannover 96. Tami war jahrelang beim SFV als Juniorentrainer tätig. Der Tessiner kennt die Leute im Verband gut, hat von den vier Kandidaten aber wahrscheinlich die kleinsten Chancen auf den Manager-Job.