Die einstige Liebe zwischen Mario Balotelli und seinem Herzensverein Brescia ist erkaltet. Neuester Tiefpunkt: Brescia liess auf seiner Website sein Gewicht auf 99,8 Kilogramm anpassen.
Die Brescia-Fans dürften gestaunt haben, als sie die aktualisierten Daten von Mario Balotelli auf der Homepage ihres Klubs gesehen haben. Die Körpergrösse des Stürmers wird dort zwar wie früher mit 190 cm angegeben, dass Gewicht liegt aber neu bei 99,8 Kilogramm. Am Donnerstag wurde dort sein Gewicht offenbar noch mit 94,6 Kilogramm geführt – eine satte Steigerung um fast 5 Kilogramm.
Der 29-jährige Bad Boy wäre dabei Wiederholungstäter: Vor zwei Jahren musste sein damaliger Trainer Lucien Favre ihm eine Geldstrafe aufbrummen, weil er zu seinem damaligen Verein Nizza mit Übergewicht zurückkehrte. «Super Mario» war Berichten zufolge mit einem Gewicht von 103 Kilogramm in die Saison-Vorbereitung eingerückt. Sein optimales (Kampf-)Gewicht liegt hingegen um die 90 Kilogramm.
Der jüngste Zwischenfall steht für eine weitere Episode zwischen dem Stürmer und dem Tabellenvorletzten der Serie A. Der mit 3,7 Millionen Euro Jahresgehalt bestbezahlte Brescia-Profi führt dabei einen Kleinkrieg mit Präsident Massimo Cellino.
Streit läuft aus dem Ruder
Der Verein aus der Lombardei will dabei Balotelli, dessen Vertrag noch bis 2022 läuft, so schnell wie möglich von der Lohnliste kriegen – die Klub-Anwälte sind mit der Kündigung beauftragt. Hintergrund soll unter anderem ein Konflikt sein, wie der 36-fache Internationale in der Corona-Pause sein Heimtraining ausgeführt habe. Ausserdem soll es mehrere Krankmeldungen gegeben haben. Balotelli selbst macht medizinische Gründe (Magen-Darm-Entzündung) dafür verantwortlich und legte auch ein Attest vor.
Sein berühmt-berüchtigter Agent Mino Raiola warf dem Klub zudem vor, er habe den Spieler diskriminiert, indem er ihn nicht auf das Coronavirus getestet habe. Brescia wehrte sich gegen die Vorwürfe und behauptete, die Anschuldigungen seien verleumderisch und falsch.
Obwohl vor einem Monat Berichte über eine angeblich geplante Vertragsauflösung kursierten, tauchte Balotelli dann im Trainingsgelände auf. Der Verein habe ihn aber nicht trainieren lassen, beklagte er sich. Reportern soll er ironisch den Satz zugeworfen haben: «Jetzt sagt doch, dass ich nicht trainieren will ...»
Balotelli hatte schon früher Auseinandersetzungen mit Brescia-Trainern. Coach Diego Lopez meinte bei Beginn des Streits zum «Corriere della Sera»: «Er hatte viel zu geben, aber er hätte mehr tun müssen, viel mehr. Das steht fest. Es ist also normal, dass ich enttäuscht bin.»
Der Stürmer war erst im vergangenen August in seine Heimatstadt gekommen. In 19 Spielen schoss er fünf Tore und flog einmal vom Platz. Zuvor spielte er in Frankreich in Nizza und bei Olympique Marseille. Er war schon in beiden Klubs in Mailand sowie bei Manchester City und in Liverpool unter Vertrag.