Andrea Pirlo zeigt einen Mann an, der sich als Andrea Pirlo ausgibt, um kostenlos Schmuck und Kleidung zu erhalten. Andere Doppelgänger profitieren hingegen legal dank ihrer Ähnlichkeit mit Sportlern.
Ein gewisser Alessandro Palazzolo, der offenbar schon eine dicke Strafakte besass, gab zwei Jahre lang vor, der ehemalige Milan- und Juve-Star zu sein. Die Turnier Polizei vermeldet nun seine Verhaftung und Palazzolo wurde wegen Betrugs angeklagt, wie die «Gazzetta dello Sport» berichtet.
Der 48-jährige Betrüger setzte seine «Ähnlichkeit» mit Pirlo (wobei Palazzolo ihm nicht wirklich «wie aus dem Gesicht geschnitten sei», wie die Zeitung bemerkt) in Turin, Brescia und Neapel ein, um einige Ladenbesitzer über's Ohr zu hauen. Palazzolo selbst liess sich zwar in den Geschäften nie persönlich blicken, aber ein Komplize bat dort in seinem (oder eben Pirlos) Namen um Vergünstigungen, Gefälligkeiten oder gar kostenlose Geschenke, natürlich jeweils auf Kredit. Die so erhaltenen Gegenstände – meist Kleidung oder Schmuck – steckte Palazzolos Komplize dann gerne ein, die Rechnungen bezahlten die Gauner natürlich nie. Diese landeten dann schliesslich über Umwege beim ahnungslosen Pirlo, der daraufhin Anzeige erstattete.
Die meisten Doppelgänger machen aber Freude
Andere Menschen, die dank ihrer DNA eine Ähnlichkeit mit bekannten Sportlern aufweisen, machen es besser als Palazzolo und setzen ihr Aussehen für bessere (oder zumindest lustige) Zwecke ein. Hier eine Liste:
▶ Ronaldinho-Doppelgänger hat Haus wegen Messi
Robson wurde 2014 berühmt. Damals trainierten die Argentinier in Belo Horizonte für die anstehnde WM in Brasilien, als Robson auf den Platz stürmte. Messi – im echten Leben mit Ronaldinho gut befreundet – hatte sichtlich Freude am Doppelgänger.
Robson hat diese Woche gegenüber der argentinische Zeitung «Ole» offenbart, wie er diese Szene mit Messi erlebte: «Dieser Tag war mein Durchbruch, ein einzigartiger Moment. Nach diesem Foto sind mir viele Dinge passiert, mein Leben hat sich verändert. Wegen Messi konnte ich ein Haus kaufen, weil ich für Filme und Events gebucht wurde.»
Die Argentinier haben für die aktuelle Copa América ihr Camp wieder in Belo Horizonte aufgeschlagen. Deshalb versucht Robson sein Vorbild erneut zu treffen, um ihm persönlich zu danken, wie er verrät.
▶ Der iranische Messi
Der iranische Student Reza Parastesh kam einst fast ins Gefängnis, weil er in seiner Heimat die öffentliche Ordnung gestört hatte. Wegen seiner Ähnlichkeit mit Messi wollten so viele Leute ein Selfie mit ihm, dass die Polizei ihn auf den Posten mitnahm, um das Chaos zu stoppen.
Die Sache ins Rollen brachte Parasteshs fussballbegeisterter Vater, der seinen Sohn dazu drängte, in einem Barcelona-Trikot mit der Nummer 10 zu posieren und die Bilder an eine Sportwebseite zu senden.
Es lohnte sich – viele Medientermine folgten und er konnte sogar einige Verträge als Model abschliessen.
Doch Parastesh erlebte auch die Schattenseite. Als Messi an der WM 2014 im letzten Gruppenspiel zwischen Iran und Argentinien mit seinem Tor in der 91. Minute die islamische Republik am Weiterkommen hinderte, hing der Haussegen schief: «Nach dem Spiel rief mich mein Vater an und sagte, ich solle heute Abend nicht nach Hause kommen, ich hätte ein Tor gegen den Iran geschossen.»
Selbst dieser Schatten will Messi sein
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▶ Mini-Me's von David Luiz und Thiago Silva
Ein Foto, auf dem die zwei Cousins Murilo und Lian auf einer Autohaube posierten, ging wegen der Ähnlichkeit zu den brasilianischen Nationalspielern David Luiz und Thiago Silva viral. Die Kinder durften sogar bei einem Spiel der «Seleção» als Maskottchen einlaufen, leider spielte dort aber nur Luiz von Anfang an.