Die Schweiz enttäuscht gegen Nordirland mit einem uninspirierten Auftritt, der mit einem torlosen Unentschieden endet. Die Presseschau zum Spiel in Belfast.
Auf den Achtungserfolg folgt die Ernüchterung: Nach dem Remis gegen Europameister Italien bleibt die Schweiz auch gegen Nordirland ohne Sieg. Gegen eine mit Maus und Mann verteidigende Mannschaft finden Seferovic und Co. kein Mittel, Torchancen sind über die gesamten 90 Minuten eine Rarität. Die Presseschau zum vierten Schweizer Spiel in der WM-Quali.
Schweizer Medien
«Tages-Anzeiger»:
Sie sind als Favoriten ins Spiel gegangen, angestachelt vom 0:0 am Sonntag gegen Italien. Und jetzt haben sie bereits gesehen, dass die unaufgeregte Art des Coaches nicht gleich Punkte beschert. Den kleinen Vorteil gegenüber Italien haben sie so schon wieder verspielt. Wer die Schweizer an diesem Abend begreifen will, braucht viel Fantasie. Was sie bieten, ist nicht einfach nur dürftig, es ist kraftlos, ideenlos, leidenschaftslos, kurz: furchtbar.
«NZZ»:
So schnell wie nach dem 0:0 gegen die Nordiren waren die Schweizer wohl schon länger nicht mehr in der Kabine verschwunden. So schnell wie möglich weg von hier, lautete die Devise. Abhaken, im Oktober geht es gegen den gleichen Gegner in Genf weiter mit der WM-Qualifikation.
«SRF»:
Schweizer Nati beisst sich an Nordirland die Zähne aus. (...) Das Darben der Schweizer Fussball-Nationalmannschaft gegen Nordirland findet kein Ende. Nachdem die SFV-Auswahl in den letzten vier Duellen nur einen Treffer zustandegebracht hatte, überzeugte sie auch am Mittwochabend im Rahmen der WM-Qualifikation in Belfast offensiv nicht.
«Blick»:
Was auf dem Platz folgte, war gemessen an den Ansprüchen dieser Mannschaft zu wenig. Die Kreativität ist erschreckend, einzig der quirlige Vargas bringt die Nordiren ein klein bisschen durcheinander. Die Qualität von Granit Xhaka und von Xherdan Shaqiri fehlt an allen Ecken und Enden.
«CH Media»:
Die Nati kann nie verbergen, dass eben doch zu viele etablierte Kräfte fehlen. Sie schafft es nicht ein einziges Mal, gegen die biederen Nordiren auch nur eine einzige reelle Torchance herauszuspielen. Es ist der erste Tolggen im Reinheft unter Nationaltrainer Yakin und auch für ihn zu wenig. Die Schweizer spielen schlecht, die Offensive sieht kein Land.
Internationale Presse
«Belfast Telegraph»:
Peacock-Farrell war erneut der Held für Nordirland, nachdem er im zweiten Qualifikationsspiel in Folge einen entscheidenden Elfmeter abgewehrt hatte. Wenn ein Ungerechtigkeitsgefühl (gegen die Schweizer? Sicher nicht!) aufkam, wurde es von dem Mann mit den Zauberhandschuhen schnell vertrieben.
«Irish News»:
Eine weitere schmerzliche Heimniederlage gegen die Schweiz nach einem umstrittenen Penalty konnte dank Bailey Peacock-Farrells zweiter Elfmeter-Parade innerhalb einer Woche verhindert werden. Eine noch schlimmere Elfmeter-Entscheidung gegen die Schweizer hatte Nordirland vor vier Jahren die Chance auf einen WM-Platz gekostet.
«The Guardian»:
Peacock-Farrells Parade nach dem fürchterlichen Elfmeter von Haris Seferovic brachte die Nervosität der Schweiz zum Ausdruck. (…) Die Schweizer versuchten, die Verschwendung ihres Stürmers beim Penalty zu kompensieren, stellten jedoch fest, dass Baracloughs Männer abgehärtet waren, und das steinharte Defensivpaar Ciaron Brown und Daniel Ballard verweigerte ihnen Raum und Öffnungen.