Champions League Prognose: Cristiano Ronaldo entscheidet das Duell der Defensiv-Spezialisten

lbe

20.2.2019

Die Hoffnungsträger: Antoine Griezmann (links) für Atlético und Cristiano Ronaldo für Juventus.
Die Hoffnungsträger: Antoine Griezmann (links) für Atlético und Cristiano Ronaldo für Juventus.
Bild: Bildmontage Bluewin (Keystone)

Sechs Achtelfinal-Hinspiele sind bereits Geschichte, noch zwei Partien stehen aus. «Bluewin» analysiert Atlético Madrid gegen Juventus und prognostiziert, wer es in die Runde der letzten Acht schafft.



Colchoneros   

Ein Defensiv-Bollwerk mit Offensivqualitäten

Atlético Madrid


Der Trainer: Diego Simeone. Der aufbrausende Argentinier steht seit über sieben Jahren an der Seitenlinie und führte die «Colchoneros» bereits ein halbes Jahr nach seinem Amtsantritt zum Titelgewinn in der Europa League. Unter Simeone gewann Atlético 2014 überraschend auch die spanische Meisterschaft und erreichte zweimal das Finale der Champions League – wo man 2014 und 2016 gegen Stadtrivale Real den Kürzeren zog. Trotzdem: der 48-Jährige formte die Madrilenen zu einer echten europäischen Spitzenmannschaft und lässt den Verein – nach dem neuerlichen Triumph in der Europa League in der letzten Saison – vom ganz grossen Wurf träumen.   

Der Star: Antoine Griezmann. Der Weltmeister ist so etwas wie die offensive Lebensversicherung der Spanier. In der laufenden Saison ist er in der Meisterschaft an jedem zweiten Treffer direkt beteiligt und traf in der laufenden Champions-League-Kampagne bereits viermal. Im Europa-League-Final in der vergangenen Saison war er mit zwei Toren die grosse Figur und wird auch die routinierte Juve-Verteidigung auf Trab halten.



Der entscheidende Mann: Diego Godin. Der Captain hält als Innenverteidiger seit Jahren die Abwehr der Spanier zusammen und hat massgebenden Anteil an deren Stabilität. Gleichzeitig ist der 33-Jährige Antreiber und kann seiner Mannschaft auch offensiv weiterhelfen – vor allem bei Standardsituationen. Im Sommer wechselt er nach neun Jahren nach Italien zu Inter Mailand und will sich mit Sicherheit anständig aus Madrid verabschieden. 

Die Schwachstelle: Die Spielgestaltung. Das Schmuckstück ist die Defensive und geht es darum, ein Spiel zu «zerstören», gehört die Mannschaft von Simeone wohl zu den besten in Europa. In der Spielgestaltung und im Spielaufbau dagegen gibt es nach wie vor Verbesserungspotential, vor allem wenn man als Favorit auf Gegner trifft, die sich vornehmlich in die eigenen Platzhälfte zurückziehen. Durchaus möglich, dass es zumindest im Hinspiel an Atlético liegt, das Spiel zu machen.

Die Form: Leichte Verunsicherung. Nachdem Atlético im Januar unbesiegt blieb, gab es gegen Betis Sevilla (0:1) und Stadtrivale Real Madrid (1:3) zuletzt zwei Niederlagen in Folge. Der Negativtrend konnte allerdings bereits am Samstag beim knappen Auswärtssieg gegen Rayo Vallecano gestoppt werden. 


Alte Dame   

Der Titelanwärter

Juventus Turin


Der Trainer: Massimiliano Allegri. Er sitzt seit seinem Abschied bei der AC Milan im Jahr 2014 auf dem Trainerstuhl in Turin und feierte mit den Bianconeri in dieser Zeit zahlreiche grosse Titel – allerdings «nur» national. Mit der Verpflichtung von Cristiano Ronaldo wächst der Druck auf Allegri, international ebenfalls Titel einzufahren. Wie sein Pendant bei Atlético führte der Italiener seine Mannschaft bisher zweimal in den Final der Champions League. Beide Endspiele gingen gegen die beiden spanischen Schwergewichte Barcelona (2015) und Real (2017) aber verloren. 

Der Star: Cristiano Ronaldo. Es war noch nicht die Champions-League-Kampagne des Portugiesen. In fünf Einsätzen erzielte die Tormaschine bloss einen Treffer – und zwar bei der Heimniederlage gegen Manchester United (1:2). Nicht nur deshalb wird der 34-Jährige extrem heiss auf das Duell gegen den Stadtrivalen seines Ex-Vereins sein.      



Der entscheidende Mann: Blaise Matuidi. Er ist der so wichtige Motor im Mittelfeld, der gegenerische Angriffe bereits im Keim wieder ersticken und den Teamkollegen in der Offensive den Rücken freihalten soll. Verfolgt man die Partie, sieht man nur wenig vom Franzosen. Das bedeutet aber meist, dass er seinen Job sehr gut gemacht hat.

Die Schwachstelle: Wojciech Szczesny. Der Pole ist seit dieser Spielzeit der Stammtorhüter bei der Alten Dame und folgte somit etwas überraschend auf die Vereinslegende Gianluigi Buffon. Vergleicht man die Qualitäten auf der Torhüterposition mit denjenigen auf den restlichen Positionen, scheint die Schwachstelle schnell gefunden. Unsicherheiten wie vor dem 1:2 gegen Manchester United dürften auch Griezmann und Co. erbarmungslos ausnützen.  

Die Form: Sehr gut. Abgesehen vom Taucher im Viertelfinale der Coppa Italia (0:3 gegen Atalanta), ist Juventus seit 11 Partien ungeschlagen. In der heimischen Meisterschaft stehen sie noch immer ohne Niederlage da und marschieren unaufhaltsam in Richtung Titelgewinn. Aber aufgepasst: in der Gruppenphase der Champions League setzte es gegen Manchester United und Schweizer Meister YB überraschend zwei Niederlagen ab – allerdings ohne Folgen. 


Bluewin-Prognose: Juventus setzt sich durch

Zu erwarten ist ein Duell auf Augenhöhe zweier defensiv enorm starker Mannschaften, das bereits durch den ersten Treffer vorentschieden werden kann. Während Atlético im Hinspiel im eigenen Stadion zu favorisieren ist, wird Juventus im Rückspiel zurückschlagen – und dank Cristiano Ronaldo auch den knappen Rückstand aus dem Hinspiel noch drehen. 


Hinspiel am 20. Februar in Madrid, Rückspiel am 12. März in Turin. Teleclub überträgt beide Spiele live.




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