Champions League Ramos kassiert gegen Ajax absichtlich Gelb: «Habe mich dafür entschieden»

lbe

14.2.2019

Sergio Ramos sieht gegen Ajax Amsterdam kurz vor Schluss die gelbe Karte und ist damit für das Rückspiel gesperrt. Weil der 32-Jährige diese allerdings provozierte, droht ihm nun eine längere Sperre.

Die Idee ist zwar nicht korrekt, aber eigentlich clever. Nur an der Umsetzung muss Sergio Ramos noch etwas arbeiten. Der Captain von Real Madrid holt sich im Hinspiel des Champions-League-Achtelfinals gegen Ajax Amsterdam in der 89. Minute die gelbe Karte ab und ist für das Rückspiel gesperrt.

Nicht weiter schlimm, denn Asensio brachte die Königlichen nur drei Zeigerumdrehungen zuvor mit dem entscheidenden Treffer beim 2:1-Auswärtssieg in eine ausgezeichnete Ausgangslage für das Rückspiel. Wann kann man in der K.o.-Phase der Champions League also besser auf den bereits vorbelasteten Kapitän verzichten?

Das Geständnis im Interview

Das Gleiche denkt sich auch Ramos. Eine Sperre in einem allfälligen Viertelfinal würde den kopfballstarken Innenverteidiger viel mehr schmerzen. Doch statt dies für sich zu behalten, erzählt der 32-Jährige nach dem Spiel stolz von seiner gefällten Entscheidung: «Wenn man das Ergebnis betrachtet, würde ich lügen, wenn ich sagen würde, ich hätte es nicht provoziert. Es ist nicht so, dass wir den Gegner unterschätzen oder glauben, das Duell ist entschieden. Aber manchmal muss man solche Entscheidungen treffen. Ich habe mich dafür entschieden.»

Das Problem: Laut Uefa-Statuten erhalten Spieler, die mit eindeutiger Absicht eine gelbe oder rote Karte provozieren, eine Sperre von mindestens zwei Partien. Teamkollege Dani Carvajal musste dies in der vergangenen Champions-League-Saison am eigenen Leib erfahren.

Der Spanier wartete im vorletzten Gruppenspiel so lange mit dem Balleinwurf, bis er vom Schiedsrichter verwarnt wurde. Doch anstatt bloss für das bedeutungslose letzte Gruppenspiel gegen Dortmund gesperrt zu werden, musste Carvajal auch im Achtelfinal-Hinspiel zuschauen.

Nach dem «Geständnis» vor laufender Kamera droht also auch der Plan von Sergio Ramos zu misslingen, obwohl er auf Twitter anschliessend zurückruderte. «Ich bin verärgert, dass ich im Rückspiel nicht spielen kann, weil ich mir eine Verwarnung abgeholt habe.»

Von Taktikfuchs Mourinho gelernt?

Es ist übrigens nicht das erste Mal, dass Ramos in der Amsterdam Arena mit einer provozierten Karte auffällt. Im Jahr 2010 gewann Real gegen Ajax gleich mit 4:0 und wurde dadurch vorzeitig Gruppensieger. In der Nachspielzeit wurde Ramos mit Gelb-Rot vom Platz gestellt – wegen Zeitspiels. Gleiches passierte Minuten zuvor auch Teamkollege Xabi Alonso. Die beiden sollen dabei auf die Anweisungen ihres Trainers gehört haben: José Mourinho.

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