Die Stimmung bei Real Madrid ist derzeit angespannt. Im Training zofften sich Sergio Ramos und Marcelo, während gegen Isco ein Disziplinarverfahren eingeleitet wurde.
Innerhalb einer Woche schied Real Madrid in der Copa del Rey und der Champions League aus. Ausserdem verloren die Königlichen in der Meisterschaft gegen Erzrivale Barcelona ein kapitales Spiel, womit der Ligatitel ebenfalls illusorisch wurde. Logisch hagelte es Kritik für einen Grossteil der Mannschaft und Trainer Santiago Solari.
Am Wochenende kriegten sich nun altgediente Routiniers in die Haare. Wie «Marca» berichtet, war ein Trainingsspiel Auslöser der Unstimmigkeiten. Marcelo feierte gemäss Augenzeugen einen Sieg seiner Mannschaft etwas (zu) euphorisch, was Ramos, der im Verliererteam war, nicht passte. Der brasilianische Lebemann erklärte daraufhin dem spanischen Raubein, dass er immer auf diese Weise juble. Sergio Ramos konnte aber trotz der Erläuterung seine Wut nicht verbergen.
Angespannte Lage
So diskutierten die zwei Streithähne munter weiter, bis die Teamkollegen einschritten und sie zum Weiterspielen aufforderten. Notabene sind die beiden nicht nur die dienstältesten Profis im Kader – Marcelo seit 2007, Ramos gar seit 2005 – sondern als Captain (Ramos) und Vize-Captain (Marcelo) auch Leader und Vorbilder im Nobelklub. Interessanterweise haben sie auch den selben Agenten, René Ramos, der ältere Bruder von Sergio.
Es gibt gute Gründe, wieso ausgerechnet bei den beiden Routiniers die Nerven blank liegen: Ramos, der sich im Hinspiel absichtlich eine Sperre einfing, musste das Real-Debakel gegen Ajax Amsterdam in einer extra für ihn hergerichteten privaten Loge miterleben. Amazon dreht eine Doku über den Verteidiger, was natürlich nach dem blamablen Ausscheiden für viel Spott und Häme sorgte.
Und Marcelo ist bei Santiago Solari nur noch zweite Wahl. Dieser setzt auf der Linksverteidigerposition auf Sergio Reguilon. Der 30-Jährige soll seit längerem einen Wechsel zu Juventus anstreben, wo ein Vierjahresvertrag und Kumpel Ronaldo lockt. Marcelo wurde gestern im Spiel gegen Valladoid in der Schlussminute eingewechselt. Eine Demütigung sondergleichen für den 58-fachen Nationalspieler. Ramos war aufgrund einer Sperre gar nicht an Bord. Immerhin schien sich der Rest des Teams gestern wieder auf ihre eigentliche Arbeit zu konzentrieren: Auch ohne die beiden siegte Real Madrid nach einem 0:1-Rückstand noch mit 4:1.
Isco wird für Ego-Trip bestraft
Sportlich gar keine Rolle mehr spielt Isco. Der feine Techniker nahm vor dem Ajax-Spiel, bei dem er nicht im Kader war, nicht an einer Teambesprechung teil und ging seperat ins Stadion. Trainer Solari informierte den Verein, dieser leitete gemäss den internen Klubleitlinien ein Disziplinarverfahren ein. Bei Solari ist der ehemalige Fanliebling schon länger unten durch. Die Wege dürften sich also bald trennen.