Rassismus «Witz» über Balotelli – Rassistischer Aussetzer von Brescias Präsident

SDA

25.11.2019 - 18:58

Brescias Präsident Massimo Cellino mit Mario Balotelli Mitte August.
Brescias Präsident Massimo Cellino mit Mario Balotelli Mitte August.
Source: Keystone

Der Präsident des Serie-A-Vereins Brescia, Massimo Cellino, fängt sich mit einer anscheinend ironisch gemeinten Bemerkung über Stürmer Mario Balotelli heftige Kritik ein.

«Er ist schwarz, was soll ich sagen, er arbeitet daran, heller zu werden, aber das fällt ihm sehr schwer», sagte Cellino auf die Frage, was mit Balotelli los sei, nachdem er am Wochenende in der Serie A nicht eingesetzt worden war.

Der italienische Abgeordnete Nicola Fratoianni von der kleinen Linkspartei Leu reagierte heftig. «Cellino, es tut mir leid, aber Sie haben idiotische Worte gebraucht, die die ohnehin schon kompromittierte Lage des italienischen Fußballs nur noch verschlimmern können. Schande», schrieb er auf Facebook.

Balotelli war von Brescia-Trainer Fabio Grosso aus dem Aufgebot für das Spiel am Sonntag bei AS Rom gestrichen worden. Damit reagierte der Coach auf eine Auseinandersetzung mit dem 36-maligen Nationalspieler im Training am vorigen Donnerstag.



Balotelli ist in Italien immer wieder rassistisch beleidigt worden. Der dunkelhäutige Spieler wurde als Sohn ghanaischer Eltern in Italien geboren. Anfang November hatten ihn Fans von Hellas Verona beim Heimspiel gegen Brescia mehrfach mit Affenlauten und rassistischen Rufen beleidigt. Daraufhin stoppte Balotelli während eines Angriffs den Ball, nahm ihn in die Hände und schoss ihn in Richtung eines Fanblocks der Gastgeber.

Der Verein versuchte nach Cellinos Bemerkung die Wogen zu glätten. «Brescia Calcio stellt klar, dass es sich ganz offensichtlich um einen Witz im Sinne eines Paradoxons handelte, der offenkundig missverstanden wurde, und der zum Ziel hatte, eine übertriebene Zurschaustellung der Medien zu entschärfen und den Spieler selbst zu schützen», schrieb der Verein.


Zurück zur StartseiteZurück zum Sport