Die Schweizer Frauen-Nationalmannschaft erledigt in der EM-Qualifikation im zweiten Kräftemessen mit Litauen die Pflicht. Ana-Maria Crnogorcevic leitet den 3:0-Auswärtssieg per Foulpenalty ein.
Einen Tag nach ihrem 29. Geburtstag beschenkte Rekordtorschützin Crnogorcevic in Litauen mit ihrem 55. Treffer für die Nationalmannschaft sich selber – und ihre Teamkolleginnen. 35 Minuten hatten sich die Schweizerinnen trotz klarer Dominanz mit der harten Gangart des Heimteams schwer getan, bis Crnogorcevic mit ihrem Treffer die vorentscheidende Zäsur herbeiführte.
Die erste halbe Stunde hatte offengelegt, dass die technisch limitierten Litauerinnen für den Fall eines Schweizer Führungstreffers keine Antwort parat haben würden. Ihr Konzept gründete auf Kampf, und der Hoffnung, das 0:0 lang genug halten zu können, um im Gästeteam Nervosität zu streuen. «Sie verteidigten gut, sie verteidigten hart», attestierte Nationaltrainer Nils Nielsen dem Gegner nach Spielschluss. Ohne Crnogorcevics Kaltschnäuzigkeit vom Penaltypunkt und dem starken Dribbling von Ramona Bachmann, das am Ursprung des Foulpenaltys lag, hätte die Taktik des Heimteams durchaus aufgehen können.
Trotz zahlreicher Möglichkeiten fielen die weiteren Tore erst in der letzten halben Stunde. Rahel Kiwic erhöhte nach 66 Minuten nach einem Freistoss per Kopf auf 2:0, zum 3:0 vier Minuten später grätschte mit Vestina Neverdauskaite eine Litauerin den Ball ins eigene Tor.
In Torschützin Kiwic fand die harte Gangart des Heimteams in der Schlussphase noch ein Schweizer Opfer. Die 28-jährige Verteidigerin verletzte sich bei einem Zweikampf am Knie. Ob sie am Dienstag in Thun beim nächsten EM-Qualifikationsspiel gegen Kroatien zur Verfügung steht, ist unklar.
Telegramme:
Litauen – Schweiz 0:3 (0:1)
Siauliai. – SR Augustyn (POL). – Tore: 35. Crnogorcevic (Foulpenalty) 0:1. 66. Kiwic 0:2. 70. Neverdauskaite (Eigentor) 0:3.
Schweiz: Thalmann; Maritz, Kiwic, Calligaris, Aigbogun; Sow (46. Lehmann), Bachmann, Bernauer (74. Mégroz), Maendly (63. Wälti); Reuteler, Crnogorcevic.