Trotz seines gut bestückten Kaders steht der FC Sion nach der Hälfte der Super-League-Saison zuunterst in der Tabelle. Bei der 2:3-Niederlage gegen Thun betrieben die Walliser einen enormen Aufwand. Die Früchte ernteten sie nicht.
Unter dem neuen Trainer Gabri spielten die Sittener ähnlich wie in Luzern, wo sie - mit 1:2 - ebenfalls mit einem Tor Unterschied verloren. Die Spieler setzten die Doktrin der Ballbesitzes, die Gabri naturgemäss aus Barcelona mitgebracht hatte, einwandfrei um. Nur schienen sie ausser Acht zu lassen, dass man irgendwann Druck machen und zügig angreifen sollte, um zu genügend Toren zu kommen.
Zwei Tore - beide vom Belgier Ilombe "Petit-Pelé" Mboyo erzielt - schossen sie. Aber diese reichten nicht aus, um die eklatanten Schwächen in der Defensive zumindest aufzuwiegen. Der Wegzug von Reto Ziegler aus der Innenverteidigung könnte die Walliser auch in den nächsten Monaten teuer zu stehen kommen.
In der Sittener Mannschaft scheint derzeit jede Begeisterung zu fehlen. Der gebürtige Kongolese Mboyo war in dieser Beziehung auch im Match gegen Thun die Ausnahme - nicht nur wegen seiner beiden Tore.
Der FC Thun, der mit wesentlich geringeren Mitteln arbeitet als Sion, hat nun zum zweiten Mal in dieser Saison zwei Meisterschaftsspiele nacheinander gewonnen. Beide Miniserien begannen mit den unerwarteten Siegen gegen den Young Boys. Das 3:1 vom letzten Sonntag hat die Berner Oberländer sichtlich beflügelt. Sie glaubten im Tourbillon immer an ihre Möglichkeiten und nutzten ihre Hochstimmung. Weder von Mboyos frühem 1:0 noch vom 2:2 nach einer halben Stunde liessen sie sich vom Weg abbringen. Matchwinner beim Sieg, dessen Ergebnis schon in der Pause feststand, war Roy Gelmi. Der frühere St. Galler Innenverteidiger schoss beide Thuner Führungstore.
Zurück zur Startseite