Kubilay Türkyilmaz und Stéphane Chapuisat wiedervereint, Jubel und Trubel um Kult-Trainer Gilbert Gress und ein Heimsieg für die Schweiz. Die Highlights der Schnee-WM in Arosa.
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
- Bei der Schnee-WM in Arosa holt die Schweiz den Titel.
- Einmal mehr sind viele ehemalige Spitzenfussballer vor Ort und sorgen für beste Unterhaltung – auf und neben dem Platz.
- Ja, die Schnee-WM war einmal mehr ein Highlight. Am Montag, 22. Januar ab 20.30 Uhr zu sehen auf blue Zoom.
«Super Stürmer» Dzemaili
Das Eröffnungsspiel Schweiz gegen Deutschland ist gleich ein Fussball-Leckerbissen. 7:6 heisst es am Ende für die Schweiz. Dreifacher Torschütze ist Blerim Dzemaili (37). «Während zwanzig Jahren hat kein Trainer gemerkt, dass ich ein super Stürmer wäre», sagt der Matchwinner, der letzten Sommer zurückgetreten ist. Erst das Trainerduo Gilbert Gress und Andy Egli haben anscheinend Dzemailis wahre Qualitäten erkannt.
Türkyilmaz friert: «Habe kein Gefühl im Fuss»
Gress oder Egli, wer von den beiden Legenden ist eigentlich Chefcoach? Gress schmunzelt und fragt zurück: «Wir haben gewonnen. Was glauben Sie also, wer der Chef war?» Ganz schön selbstsicher und ganz schön beliebt. Der 82-Jährige muss Autogramme verteilen und sogar mit Jugendlichen für Selfies posieren. Gress gehört definitiv zu den Publikumslieblingen in Arosa. «Das bin ich mir gewohnt, das war schon so als ich bei Strassburg und Stuttgart gespielt habe.» Das war zwischen 1960 und 1970…
… In dieser Zeitspanne sind Kubilay Türkyilmaz (56) und Stéphane Chapuisat (54) auf die Welt gekommen. In Arosa stürmen die ehemaligen Nati-Stürmerstars der 90er wieder einmal zusammen. Kubi klagt über die Kälte: «Ich spüre nichts, habe null Gefühl im Fuss.»
Deutsche frotzeln: «Wesley! So macht man das!»
Ein Erlebnis ist's, den Deutschen zuzuschauen, vor allem aber zuzuhören. Markus Babbel ist der Trainer – coachen tun sie aber alle auf der Bank. Vor allem Bayern-Legende Mario Basler hält sich nicht zurück. Er schreit zu Goalie Weidenfeller: «Roman, du darfst auch mal draufballern.»
Nach dem Sieg über Holland jubeln die Deutschen, als hätten sie den Final gewonnen. Steffen Freund, der sich an der Wade verletzt, läuft nach dem Spiel an Oranje-Superstar Sneijder vorbei und frotzelt: «Wesley! So macht man das!» Die gute alte Rivalität? Babbel schmunzelt und sagt: «Ich habe da eine tolle Truppe zusammen, die sind alle motiviert, das Ergebnis ist keinem Wurst.»
Schweiz gewinnt Final über Deutschland
Obwohl Deutschland im Schnitt laut Babbel zehn Jahre älter ist, als die anderen Teams, schafft es die Truppe in den Final. Wie im Eröffnungsspiel heisst der Gegner wieder Schweiz. Gehts um den Titel können die Ex-Profis nicht aus ihrer Haut. Dariusz Wosz fällt Adrian Winter, auch Weidenfeller steigt überhart ein. 3:1 heisst's am Ende für die Schweiz. Torschützen: Senad Lulic, Dzemaili, Winter.
Apropos Winter: Der Ex-FCZ-Flügel passt wegen seines Namens natürlich bestens an die Schnee-WM. Und er ist nicht mal der Einzige. Stolz posiert er mit seinem Namensvetter, dem Holland-Star Aron Winter. Doppel-Winter im Aroser Schnee.
Die Schweiz schnappt All-Stars Lulic weg
Den Titel des Torschützenkönigs teilen sich aber Lazio-Legende Lulic und der Deutsche Patrick Helmes. Was vor allem All-Stars-Trainer und dänische Goalie-Legende Peter Schmeichel nervt. «Letztes Jahr war Lulic noch bei mir, dieses Mal hat ihn die Schweiz mir weggeschnappt.» Wie auch Lulic-Kumpel und FCZ-Assistenztrainer Alain Nef. Nef: «Die Schweiz wollte gewinnen, deshalb haben sie uns eingekauft.» Hat geklappt.
Voser als deutscher Last-Minute-Transfer
Nicht geklappt haben die deutschen Last-Minute-Transfers von Kay Voser und Jérôme Thiesson für den Final. Voser im Deutschland-Dress wird auf dem Weg aufs Spielfeld von den Zuschauern aufgezogen. «Die Deutschen wollen eben endlich mal wieder einen Titel holen», antwortet er keck. Hat nicht geklappt.
Benaglio als MVP
Und wer war der beste Spieler des Turniers? Für Gress keine Frage: «Unser Torhüter.» Ex-Nati-Keeper Diego Benaglio hext wie in seinen besten Tagen. Steht er auch sonst noch ab und an zwischen den Pfosten? Benaglio: «Nein, seit meinem Rücktritt nie mehr.» Gress liegt übrigens richtig, Benaglio wird am Abend als MVP ausgezeichnet.