Setién vor dem Aus Trainer Setién vor dem Aus – und Barça vor dem grossen Umbruch?

dpa/lbe

15.8.2020

Nach dem 2:8-Debakel im Champions-League-Viertelfinal gegen Bayern kündigt Barça-Präsident Maria Bartomeu Konsequenzen an. Insbesondere die Tage von Cheftrainer Quique Setién dürften gezählt sein.

Die spanische Zeitung «Marca» fasste es wie folgt zusammen: «Das Debakel entfaltete sich auf die schlimmste Art und Weise, von den Bayern geschlagen und verprügelt, unfähig angesichts des deutschen Fussballs und dessen Schwungs, überwältigt von der 2. bis zur 90. Minute, das Bild einer kleinen Mannschaft, ein Negativbild ihrer Grösse.»

Beim 2:8 gegen die Münchner kassierten die Katalanen erstmals 1946 acht Tore in einem Spiel. Wie spanische Medien übereinstimmend berichteten, soll nun die Trennung von Trainer Setién erfolgen. Als Kandidaten für die mögliche Nachfolge wurden unter anderen der Argentinier Mauricio Pochettino sowie die früheren Barça-Profis Xavi und Patrick Kluivert genannt. 

Club-Präsident Josep Maria Bartomeu entschuldigte sich bei den Fans des Teams um den enttäuschenden Superstar Lionel Messi und kündigte Konsequenzen an. «Es gibt einige Entscheidungen, die wir bereits getroffen haben und andere, die wir die nächsten Tage treffen werden. Es wird in der kommenden Woche Mitteilungen geben, wir müssen Entscheidungen treffen, nachdem sich die Dinge beruhigt haben», sagte Bartomeu.



Der grosse Umbruch?

Der 61 Jahre alte Setién hatte im Januar dieses Jahres die Nachfolge von Ernesto Valverde angetreten und stellt sich angesichts der deutlichen Niederlage gegen die Bayern auf Konsequenzen ein. «Natürlich minimieren sich die Chancen für mich», sagte er. Damit steht der Cheftrainer aber nicht alleine da.

Denn Barcelona wartet durch das Ausscheiden bereits seit 2015, dem bislang letzten Königsklassen-Triumph, auf einen Finaleinzug in der Champions League. «Wir sind am Tiefpunkt angekommen», sagte Verteidiger Gerard Piqué. «Das ist ein fürchterliches Spiel, ein desaströses Ergebnis. Eine Demütigung, das ist das Wort.»



Der 33-Jährige macht klar, dass der Klub Veränderungen aller Art brauche, denn es sei nicht das erste Mal, dass ihnen das passiere, auch nicht das zweite oder dritte Mal. «Wenn neues Blut hereinkommen und sich die Dynamik ändern muss, bin ich der Erste, der freiwillig geht», so Piqué.

Fringer: «Es braucht vielleicht ein Debakel»

Für Teleclub-Experte Rolf Fringer ist die Pleite gegen die Bayern die Chance, den dringend nötigen Neustart im Verein zu initiieren. «Bei Bayern stimmt alles im Verein, stimmt alles in der Mannschaft. (…) Bei Barcelona auf der anderen Seite gibt es Probleme im Klub, der Präsident ist angeschlagen und etwa 15 Spieler stehen zum Verkauf – einige von ihnen haben noch gespielt», vergleicht Fringer. «Es braucht vielleicht ein Debakel, um bereit zu sein, einen Umbruch zu starten.»



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