Wayne Rooney bekommt bei den Three Lions ein Jahr nach seinem Rücktritt ein Abschiedsspiel. In seiner Heimat ist das Aufgebot des 33-Jährigen für den Test gegen die USA allerdings umstritten.
Vor 14 Monaten verkündete Wayne Rooney seinen Rücktritt aus dem englischen Nationalteam, nachdem er im Aufgebot von Trainer Gareth Southgate mehrmals nicht mehr berücksichtigt wurde. Heute Abend im Test gegen die USA (21.00 Uhr) gibt der englische Rekord-Feldspieler im Alter von 33 Jahren sein Comeback und läuft zum 120. und letzten Mal für die «Three Lions» auf. Mehr Einsätze für das englische Nationalteam hat nur der frühere Torhüter Peter Shilton mit 125 Länderspielen, der sich allerdings kritisch zur Nomination seines Landsmannes äussert: «Ich finde nicht, dass man Länderspieleinsätze wie Geschenke vergeben sollte.»
Shilton ist mit dieser Meinung nicht alleine. Auch von den englischen Medien wird das Aufgebot kritisiert, ohne die Verdienste von Rooney in Englands Nationalteam schmälern zu wollen. Doch statt einem jungen Spieler die Chance auf sein erstes Länderspiel zu geben, dürfe «ein 33-Jähriger mit 119 Einsätzen künstlichen Applaus absahnen», schrieb der «Guardian». Trainer Southgate, der mit seiner Nicht-Nomination massgeblichen Anteil an Rooneys Rücktritt hatte und in England dafür gelobt wurde, verteidigt sich: «Das ist etwas Besonderes, weil es ein Tribut und eine Anerkennung ist, keine Nominierung.»
Vorfreude bei Rooney
Wayne Rooney selbst räumte ein, dass sich das Comeback nach 14 Monaten etwas ungewohnt anfühlt. Trotzdem ist die Vorfreude gross, auch wenn der Routinier wohl nur zu einem Teileinsatz kommen wird: «Noch einmal im Wembley-Stadion einzulaufen ist etwas, auf das ich stolz bin, und es wird ein besonderer Moment.» Er habe sich früher oft zu sehr unter Druck gesetzt und so die Spiele zu wenig geniessen können. Das wolle er im Spiel gegen die USA tun.
Rooneys Anwesenheit hat mit Sicherheit positive Aspekte, weil die Einnahmen des Freundschaftsspiels der gemeinnützigen Stiftung von Wayne Rooney zugute kommen. Der Stürmer versichert ausserdem, dass der Rücktritt vor einem Jahr der richtige Entscheid war und es bei diesem einen, letzten Einsatz bleiben wird. Rekordnationalspieler Shilton dürfte beruhigt sein…