Tragische Geschichte Trauerkreis statt Jubel: Frankfurt-Spieler trösten Lucas Torró

lbe

5.10.2018

Die Teamkollegen geben Lucas Torro Halt.
Die Teamkollegen geben Lucas Torro Halt.
Bild: Getty

Lucas Torró erfährt erst Stunden vor dem Europa-League-Spiel seiner Eintracht vom völlig überraschenden Tod seines Bruders. Trotzdem spielt der Spanier durch – und erhält nach dem Spiel ein starkes Zeichen seiner Teamkollegen.

Es war ein Fussball-Fest gestern Abend in der Commerzbank-Arena in Frankfurt. Die Eintracht zerlegt Lazio Rom gleich mit 4:1 und feiert im zweiten Europa-League-Spiel der Saison den zweiten Sieg. Doch als sich Mannschaft und Staff kurz nach dem Abpfiff im Mittelkreis versammeln und Trainer Adi Hütter das Wort ergreift, schwindet die Euphorie. Die Spieler wirken betroffen, während Captain Marco Russ Torró über den gesenkten Kopf streichelt. Was ist passiert?

Hütter informiert in diesen Sekunden das versammelte Team über den herben Verlust ihres Mitspielers aus Spanien, der in der Nacht vor der gestrigen Begegnung völlig überraschend die Todesnachricht seines Bruders erhielt. Torró informierte umgehend die Verantwortlichen des Klubs, seinen Mannschaftskollegen sagte er vor dem Spiel aber nichts – sie sollen es erst nach dem Schlusspfiff erfahren.

«Dem Team wurde mitgeteilt, dass der Bruder von Lucas Torró unerwartet verstorben ist. Das ist eine traurige Nachricht, die unsere Feierfreude nach dem Spiel getrübt hat» klärt Hütter anschliessend auf. Torró wechselte erst in diesem Sommer, zeitgleich wie der Ex-YB-Coach, von Real Madrid zur Eintracht.

Hütter liess den Spanier selbst entscheiden, ob er spielen oder pausieren möchte: «Er hat gesagt, dass er unbedingt spielen möchte. Deswegen ist seine Leistung noch mal unter einem anderen Gesichtspunkt zu betrachten». Denn der 24-Jährige spielte nicht nur über 90 Minuten durch, sondern lieferte im defensiven Mittelfeld eine richtig starke Leistung ab. Auch Sportchef Fredi Bobic zollte dem Neuzugang Respekt: «Wir haben es Lucas freigestellt, zu spielen. Er war fussballerisch überragend, Wahnsinn.»

Torró reist in die Heimat

Auch Adi Hütter war voll des Lobes für seinen Schützling und lässt dem Spanier nun Zeit, nach Hause zu reisen. «Es war grossartig, was er gemacht hat. Er wird die nächsten Tage bei der Familie sein und auf keinen Fall in Hoffenheim spielen. (…) Wir stützen ihn und sind in Gedanken bei ihm.»

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