Vorfall mit Kettensäge Jens Lehmann nach skurrilem Nachbarschaftsstreit angeklagt

dpa/lbe

19.6.2023 - 15:00

Jens Lehmann und die Sache mit der Kettensäge am Starnberger See.
Jens Lehmann und die Sache mit der Kettensäge am Starnberger See.
Bild: dpa

Die Staatsanwaltschaft klagt den ehemaligen Fussball-Nationalspieler an. Was wird ihm zur Last gelegt?

dpa/lbe

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Jens Lehmann wird gemäss dpa-Informationen vorgeworfen, in einem Streit einen Dachbalken einer Garage angesägt zu haben, weil diese ihm den Blick auf den See versperrte.
  • Die Staatsanwaltschaft München klagt den 53-Jährigen nun an, die Anklage wurde aber noch nicht zugelassen. 
  • Lehmann bestreitet die Vorwürfe und muss deshalb womöglich schon bald vor Gericht antraben.

Skurriler Nachbarschaftsstreit am Starnberger See: Im vergangenen Sommer hatte die Polizei dort von einem Vorfall mit einer Kettensäge berichtet. In Medien verbreitete sich schnell die Neuigkeit, dass es sich bei einem Beteiligten um den früheren Nationaltorhüter Jens Lehmann handeln soll. Auch nach dpa-Informationen geht es dabei um den WM-Helden von 2006. Nun hat ihn die Staatsanwaltschaft München II angeklagt. Aber wieso eigentlich?

Dem 53-Jährigen wird nach dpa-Informationen vorgeworfen, einen Dachbalken in der Garage seines Nachbarn mit einer Kettensäge angesägt zu haben, weil die Garage ihm den Blick von seinem Haus auf den See versperrte. Laut Sprecherin der Staatsanwaltschaft, die nur von einem «ehemaligen Mitglied der deutschen Fussballnationalmannschaft» spricht, wird dem Angeschuldigten unter anderem Sachbeschädigung und Betrug zur Last gelegt. Über die Anklage hatten zuvor mehrere Medien berichtet.

Lehmann nahm am Freitagnachmittag bei Instagram Stellung, wie auch die «Bild»-Zeitung berichtete: «Die gegen mich erhobenen Vorwürfe treffen so nicht zu», schrieb Lehmann. «Der Schaden ist wie immer die enorme Rufschädigung und die Missachtung der Privatsphäre.»

Welche Konsequenzen drohen Lehmann?

Nach Angaben des Amtsgerichts Starnberg ist die Anklage noch nicht zugelassen worden. Ob es in der Sache zur Hauptverhandlung vor Gericht kommt, ist darum noch offen und soll im Juli entschieden werden. Derzeit laufe noch eine Stellungnahmefrist zu den Vorwürfen. Bis zum Abschluss des Verfahrens gilt die Unschuldsvermutung.

Wird die Anklage zugelassen, muss Lehmann wohl vor Gericht auftauchen. «Es ist davon auszugehen, dass Herr Lehmann sich in der nächsten Zeit auch tatsächlich in öffentlicher Hauptverhandlung vor Gericht wird verantworten müssen», erklärt Anwalt Nicolas Frühsorger der «Bild»

Anwalt Christian Bärnreuther geht davon aus, dass Lehmann gar eine Bewährungsstrafe droht, sollte er die Vorwürfe gegen ihn weiterhin bestreiten. «Bei einer Verurteilung kann eine deutlich höhere Geldstrafe oder sogar eine Freiheitsstrafe mit Bewährung ausgesprochen werden, sodass Herr Lehmann dann als vorbestraft gelten würde.»