Zwar hadert Nationalcoach Murat Yakin nach dem 1:4 gegen Spanien wie bereits beim 0:2 in Dänemark mit Entscheiden des Schiedsrichters. In erster Linie wird nach dem Start in die Nations League aber Selbstkritik geübt.
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- Die Schweiz unterliegt Spanien trotz langer Überzahl, verliert auch das zweite Gruppenspiel und steht in der Nations League bereits unter Zugzwang.
- Wie schon gegen Dänemark fehlt der Nati auch das Glück. Trainer Murat Yakin fordert nach der Partie in Genf: «Wir müssen das Glück wieder auf unsere Seite bringen.»
«Auch heute gab es einige Aktionen, die gegen uns liefen, das Glück war nicht auf unserer Seite», sagte Yakin gegenüber dem Schweizer Fernsehen. Damit sprach er beispielsweise das nicht gegebene 1:1 von Becir Omeragic (7.) wegen eines Handspiels von Remo Freuler («kann man geben») an oder den nicht gepfiffenen Penalty kurz vor der Pause nach einem ähnlichen Hands von Lamine Yamal. Yakin stellte aber klar: «Wir müssen uns das Glück erkämpfen.»
Dass die Schweizer an die sehr gute Phase am Ende der ersten Halbzeit, die mit dem 1:2 durch Zeki Amdouni (41.) belohnt wurde, nach der Pause nicht anknüpfen konnten, führte Yakin auch auf die Spanier zurück. «Sie stellten sich auf uns ein. Dann kamen wir nicht mehr durch, es fehlten die entscheidenden Schnittstellen-Pässe. Wir verloren in der zweiten Halbzeit die Geduld. Es fehlte heute sicher Erfahrung auf dem Platz, und der eine oder andere hatte nicht den gleichen Rhythmus wie vor der EM.»
Absprachefehler in der Defensive
So musste Yakin nebst den zurückgetretenen Fabian Schär und Xherdan Shaqiri auf die gesperrten Granit Xhaka und Nico Elvedi sowie den kurz vor dem Spiel ausgefallenen Silvan Widmer verzichten. Zudem fehlte die Schnelligkeit des verletzten Dan Ndoye.
Die Absenzen waren für Manuel Akanji, der anstelle von Xhaka die Captainbinde trug, zwar ein Faktor, «aber kommunizieren kann jeder. Man muss auf dem Feld miteinander reden, das fehlte heute. Es gab Absprachefehler, wir schauten nicht genau, wo der Gegner sich befindet», bemängelte der Verteidiger von Manchester City. Freuler ergänzte: «Wir müssen in der defensiven Phase viel besser arbeiten. Es kann nicht sein, dass wir vier Gegentore in einem Spiel erhalten.»
Obwohl die Schweizer nach zwei Partien mit null Punkten und einem Torverhältnis von 1:6 in der Gruppe 4 der Liga A dastehen, sah Akanji auch Positives: «Wir zeigten gute Ansätze, ich glaube, dass es gut kommt.» Aber klar, in den beiden Spielen im Oktober müssten sie sechs Punkte holen. Am 12. Oktober treten die Schweizer auswärts gegen Serbien an, drei Tage später empfangen sie in St. Gallen Dänemark. Das Schlusswort gehört Murat Yakin: «Wir werden gestärkt zurückkommen.»