Lionel Messi wird Paris St. Germain zum Ende der Saison aller Voraussicht nach wieder verlassen. Ein teures Missverständnis geht damit zu Ende. Wo liegt die Zukunft des siebenfachen Weltfussballers?
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
- Lionel Messi steht bei Paris St. Germain vor dem Abschied.
- Noch ist unklar, wo die Zukunft des siebenfachen Weltfussballers liegt.
- Fans wünschen sich eine Rückkehr zum FC Barcelona. Messi soll aber auch ein sehr lukratives Angebot aus Saudi-Arabien haben. Möglich scheint auch ein Wechsel in die USA oder nach Argentinien.
Die PSG-Fans hätten ihn am liebsten jetzt schon los. Zahlreiche Anhänger versammelten sich am Mittwoch vor der Geschäftsstelle der Pariser, beleidigten Lionel Messi aufs Übelste und forderten seinen sofortigen Rauswurf. Zuvor hatte PSG mitgeteilt, dass der 35-Jährige wegen eines unerlaubten PR-Trips nach Saudi-Arabien für zwei Wochen suspendiert wird. Und Transferexperte Fabrizio Romano teilte mit, dass nun endgültig feststehe, dass Messi seinen auslaufenden Vertrag nicht verlängern wird.
Wie geht es weiter mit dem Weltmeister von 2022? Wir nehmen Messis Optionen unter die Lupe.
Die Barça-Fans träumen von einem Comeback des Zauberflohs im Camp Nou und auch von den Verantwortlichen der Katalanen gibt es immer wieder positive Signale für eine Messi-Rückkehr. Präsident Joan Laporta bestätigte vor einigen Wochen, dass er sich mit Messis Vater und Berater Jorge getroffen habe. Gemäss Sportdirektor Mateu Alemany habe es vor einigen Wochen auch schon erste Gespräche gegeben.
Das Problem allerdings: Der riesige Schuldenberg des FC Barcelona. Deswegen musste Messi Barça vor zwei Jahren schon den Rücken kehren. Und die finanzielle Schieflage der Katalanen könnte nun auch ein Messi-Comeback verhindern. Spaniens Liga-Chef Javier Tebas äusserte sich vergangene Woche skeptisch und bezeichnete Messis mögliche Barça-Rückkehr als «sehr kompliziert».
Mehrere Bedingungen müssten erfüllt werden, so Tebas gegenüber dem TV-Sender RMC Sport. Barça müsste sich von anderen Spielern trennen, die Gehälter müssten gekürzt werden. «Und letztlich müsste man wissen, wie viel Messi bei Barça verdienen würde», sagte Tebas. «Barça hat nicht wie PSG einen Geld-Hahn, der es ihnen ermöglicht, so hohe Löhne zu zahlen.»
Das lukrativste Angebot dürfte aus Saudi-Arabien kommen. Bereits vor einem Monat berichtete Transferexperte Fabrizio Romano von einem Angebot von Al-Hilal, bei dem Messi mehr als 400 Millionen Euro im Jahr verdienen würde – zehnmal mehr als aktuell bei PSG. Damit würde er auch Cristiano Ronaldo (der Portugiese kassiert bei Al-Nassr rund 200 Millionen pro Jahr) überflügeln und mit Abstand zum bestbezahlten Fussballer aller Zeiten werden.
Interessant: Laut Fabrizio Romano hat Jorge Messi PSG schon vor einem Monat mitgeteilt, dass der Superstar seinen im Sommer auslaufenden Vertrag nicht verlängern will. Genau dann also, als die ersten Gerüchte um einen Saudi-Wechsel aufgekommen waren. Messi ist bereits Tourismus-Botschafter von Saudi-Arabien und ist deshalb kürzlich auch in den Wüstenstaat gereist – das dürfte die Gerüchte nur befeuern.
Gerüchte gibt es seit Jahren auch immer wieder um einen Messi-Wechsel in die MLS. Inter Miami mit Klubbesitzer David Beckham gilt als grösster Interessent, eine Verpflichtung des Superstars würde aber wohl die Gehaltsobergrenze im Klub sprengen.
Deshalb soll eine irre Idee entstanden sein. Einem Bericht der spanischen Zeitung «Sport» zufolge soll der Lohn des Argentiniers unter allen MLS-Teams aufgeteilt werden. So könnte er einfach bei der Liga unterschreiben und sich seinen neuen Verein selber aussuchen.
Unfair sei das nicht, weil die TV-Einnahmen mit Messi explodieren und alle Teams profitieren würden, heisst es. Ausserdem könnte Messi andere Superstars in die MLS locken. Im Hinblick auf die WM 2026 in den USA, Mexiko und Kanada will Nordamerika die MLS ohnehin attraktiver machen. Messi könnte für die Weltmeisterschaft auch sowas wie ein Botschafter werden.
An der WM in Katar hat Messi noch einmal allen gezeigt, warum er von vielen Fans als bester Fussballer aller Zeiten gesehen wird. Mit 35 Jahren präsentierte er sich in absoluter Topform und führte Argentinien zum Weltmeistertitel. Und auch wenn er PSG den Champions-League-Titel nicht schenken konnte, waren seine Leistungen alles andere als schlecht.
In seinen bisherigen 71 Spielen für PSG schoss Messi 31 Tore und gab 34 Assists. Die Statistiken in dieser Saison sind sogar noch besser als letztes Jahr. Messi kann also noch immer auf allerhöchstem Niveau mithalten. Doch welcher Klub könnte infrage kommen?
In Spanien wird kein anderer Klub als Barça infrage kommen, in Frankreich gibt es ausser PSG keine Kandidaten. Bayern München sucht bekanntlich nach einem neuen Stürmer, Messi passt aber nicht ins gesuchte Stossstürmer-Profil.
Bleibt noch Italien oder England. Napoli, wo Messi zum neuen Maradona werden könnte, wäre durchaus eine Überlegung wert. Spekulationen gab es in Vergangenheit auch um einen Wechsel zu Inter Mailand. In der Premier League könnte auch der eine oder andere Verein sein Glück bei Messi versuchen. Eine Wiedervereinigung mit Pep Guardiola bei Manchester City ist aber unrealistisch.
Als er noch bei Barça spielte, sagte Messi, dass er davon träume, eines Tages wieder für seinen Jugendklub Newell's Old Boys aufzulaufen. Im gleichen Interview sagte er aber auch, dass dies schwierig sei, weil sich seine Familie in Barcelona so wohlfühle. Will sich Messi fürs Herz entscheiden – und ist eine Barça-Rückkehr nicht möglich – könnte sein Weg nun doch noch in die Heimat führen. Dahin, wo er spätestens seit letztem Dezember auf gleicher Stufe steht wie Diego Maradona.
Man darf auch nicht vergessen, dass Messi im Juni seinen 36. Geburtstag feiert. Wer weiss, vielleicht hat der Zauberfloh nun auch einfach genug und setzt seiner einmaligen und glamourösen Karriere ein Ende. Mit dem Weltmeistertitel hat er sich seinen letzten Wunsch im Weltfussball erfüllt und alles gewonnen, was man gewinnen kann. Abgesehen von den Liga-Titeln in Deutschland, England und Italien.
Will sich Messi eine neue Herausforderung wie einen Wechsel in die Premier League wirklich noch antun? Hört er auf sein Herz und wechselt zurück zu Barça oder nach Argentinien? Oder will er sich nach der vergoldeten Karriere nun auch noch die Nase vergolden lassen?
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