Fernando Alonso hielt öffentlich fest, dass die zwei Weltmeistertitel von Max Verstappen mehr wert seien als die sieben von Lewis Hamilton. Der Brite kontert seinen alten Rivalen in den sozialen Medien.
Vor dem GP von Mexiko sagte Alonso gegenüber niederländischen Medien (via speedweek), dass Max Verstappens zwei Weltmeistertitel mehr wert seien als Hamiltons sieben. Der Spanier erläuterte, der Red-Bull-Pilot habe nicht nur seinen Teamkollegen schlagen müssen, um die WM-Titel zu gewinnen. Natürlich habe er grossen Respekt vor Hamilton, ergänzte der 41-jährige Alpine-Pilot.
Hamilton reagierte nach dem Rennen auf die umstrittene Meinung seines Konkurrenten. Auf Twitter postete er ein Bild von sich selbst, wie er beim GP der USA 2007 mit Alonso auf dem Podium stand. Dort siegte der Brite vor seinem damaligen McLaren-Teamkollegen Alonso. Dazu versah er den Post noch mit einem Daumen-nach-oben-Emoji.
«Bringt mich ein wenig zum Kichern»
Als Hamilton an der Pressekonferenz gebeten wurde, den Zwist zu erläutern, antwortete er: «Ich habe nicht wirklich viel dazu zu sagen, es bringt mich ehrlicherweise ein wenig zum Kichern.»
Der 37-Jährige ergänzte: «Ich habe versucht, über die Jahre hinweg wirklich respektvoll zu sein, und wenn man mich zum Beispiel gefragt hat, wer für mich der bessere Fahrer war, habe ich immer versucht, Lob zu verteilen.»
Hamilton abschliessend: «Es ist auf jeden Fall interessant, die Kommentare zu sehen, die gemacht werden, aber es ist nicht wirklich wichtig. Deshalb habe ich nur den Daumen hoch gezeigt.»
Alonso selbst ruderte später auf Twitter zurück. Der zweifache Weltmeister (2005/2006) schrieb: «Und wieder einmal ... Bitte, alle Titel sind erstaunlich, wohlverdient und inspirierend. Sie lassen sich nicht miteinander vergleichen, lasst uns die Champions und Legenden unserer heutigen Zeit geniessen. Ich bin die ständige Suche nach Schlagzeilen leid. Lasst sie uns geniessen.»
Spezielle Beziehung zwischen den Streithähnen
Fraglich ist, wie lange der Waffenstillstand zwischen den beiden Routiniers hält. Die beiden waren 2007 ein Jahr lang Teamkollegen bei McLaren-Mercedes. Damals bekämpften sich das aufstrebende Talent Hamilton und der amtierende Weltmeister Alonso während der Saison. Der Konflikt eskalierte in der legendären «Blockade von Budapest».
Am Ende konnte Ferrari-Pilot Kimi Raikkönen den Titel abstauben. Alonso suchte daraufhin das Weite, weil der Rennstall auf Hamilton setzen wollte. Über die Jahre schien sich aber das Verhältnis der beiden Alphatiere zu normalisieren, in der jüngeren Vergangenheit aber taten sich wieder Brüche auf.
Im November 2021 bezeichnete Alonso die Beziehung zu Hamilton als «kälter als früher». Sein Fazit: «Wir haben unterschiedliche Meinungen zu verschiedenen Dingen. Lewis hat einen anderen Lebensstil als viele von uns, und das trennt uns.»
Erwähnenswert ist etwa der Vorfall dieses Jahr beim GP von Belgien, als Hamilton in der ersten Runde eine Kollision mit Alonso verschuldete. Der Spanier fluchte danach übers Teamradio: «Was für ein Idiot ... dieser Kerl weiss nur, wie man fährt und in der ersten Reihe startet.»
Hamilton verzichtete anschliessend auf eine Entschuldigung: «Das hätte ich gemacht – aber nachdem ich gehört habe, was er gesagt hat, werde ich das nicht tun.» Vor dem nächsten Rennen schenkte Hamilton ihm dann eine signierte Mercedes-Mütze.
