Belinda Bencic und ein Sorry«Oje Bruno, welch epochale Fehlprognose»
Von Bruno Bötschi
1.7.2021
Vergangene Woche schrieb «blue News»-Redaktor Bruno Bötschi, er glaube, Belinda Bencic gewinne Wimbledon. Nun ist die Ostschweizer Tennisspielerin bereits in der ersten Runde ausgeschieden. Eine Entschuldigung.
Von Bruno Bötschi
01.07.2021, 13:44
01.07.2021, 14:46
Bruno Bötschi
Kaum hatte Belinda Bencic gestern in der ersten Runde in Wimbledon verloren, klingelte mein Handy wie wild. Mit gutem Grund: Vergangene Woche hatte ich hier auf «blue News» vorausgesagt, dass die St. Galler Tennisspielerin das wohl berühmteste Tennisturnier der Welt gewinnen werde.
«Oje Bruno aka Monica Kissling der Sportwelt, welch epochale Fehlprognose», schrieb mir ein Redaktionskollege mit einem leichten Unterton von Schadenfreude.
Was durchaus verständlich ist, denn ich hatte mich, dies gebe ich heute gern zu, mit meiner Siegesprognose weit aus dem Fenster gelehnt.
Okay, Asche über mein Haupt. Ich entschuldige mich hier und heute für meinen Fauxpas. Nur: Wer nichts wagt, der gewinnt auch nichts. Und: Es ist noch nicht aller Tage Abend.
Bencic wird uns noch viel Freude machen
Es stimmt, gestern verlor Belinda Bencic krachend: Die als Nummer 9 gesetzte Ostschweizerin ging mit 3:6, 3:6 unter gegen die Slowenin Kaja Juvan, nur die Nummer 102 der Welt.
Es stimmt aber auch, Wochen später sieht oft alles anders aus.
Gerade im Tennissport gibt es unzählige Belege dafür. Wie Phönix aus der Asche stieg etwa Gustavo Kuerten bei den French Open 1997 auf. An Position 66 in der Weltrangliste geführt, gelang ihm in Paris der grosse Wurf. Als erster Brasilianer in der Tennisgeschichte überhaupt gewann er ein Grand-Slam-Turnier und errang seinen ersten Turniersieg gleich bei einem Major.
Ich bleibe deshalb (und für manche vielleicht unverbesserlich) dabei: Belinda Bencic ist eine grossartige Tennisspielerin, die uns Schweizer Tennisfans in den nächsten Jahren ganz viel Freude machen wird. Und ja, ich glaube nach wie vor daran, dass sie dereinst sogar die Weltnummer eins werden kann.
Wetten, dass Viktorija Golubic ...
Und wenn ich schon dabei bin: Habt ihr gesehen, wie gestern Viktorija Golubic, die letzte Schweizer Hoffnung bei den Frauen, in der zweiten Runde in Wimbledon gegen Danielle Collins (WTA 48) loslegte wie die Feuerwehr. Nach nur 29 Minuten holte sie sich den ersten Satz mit 6:2. Im gleichen Stil ging es im zweiten Satz weiter.
Wetten, dass Golubic – also wenn sie ihr Nervenkostüm im Zaum halten kann – noch ganz weit kommen wird in Wimbledon?
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