Auferstehung Antwort zur richtigen Zeit – Nati mit Überzeugung und Effizienz zum 4:2 gegen Tschechien

sda/mal

15.2.2022

Endlich und vor allem im richtigen Moment Grund zum Jubeln: Die Schweiz schlägt Tschechien.
Endlich und vor allem im richtigen Moment Grund zum Jubeln: Die Schweiz schlägt Tschechien.
Bild: Getty Images

Die Schweizer Eishockey-Nati ist auferstanden und schlägt Tschechien nach einer überzeugenden Teamleistung mit 4:2. Im Viertelfinal trifft sie nun am Mittwoch (9:40 Uhr) auf Finnland.

sda/mal

15.2.2022

An den Olympischen Spielen 2014 und 2018 scheiterten die Schweizer jeweils im Achtelfinal. Den Druck noch grösser machte die Tatsache, dass sämtliche drei Partien in der Vorrunde verloren gingen. Mit vier Niederlagen auszuscheiden, wäre für Fischer ein Skandal gewesen. Insofern war es ein Charaktertest, den die Mannschaft mit Bravour bestand.

Dabei begann auch diese Begegnung schlecht für die Schweizer. Sie gerieten wie schon im Gruppenspiel gegen die Tschechen in Rückstand – Verteidiger Lukas Klok traf in der 11. Minute mit einem Schuss von der blauen Linie. Vier Minuten später glich Andres Ambühl im ersten Schweizer Powerplay in dieser Partie aus. Es war für den bald 39-jährigen Stürmer bei seiner fünften Olympia-Teilnahme der erste Treffer.

4 Tore aus 18 Abschlüssen

Damit endeten aber die Parallelen zum ersten Duell dieser beiden Teams in Peking, als in der Folge keine Tore mehr gefallen waren und die Osteuropäer im Penaltyschiessen gesiegt hatten. Diesmal nahmen die Schweizer den Schwung mit und gingen nur 13 Sekunden später durch Killian Mottet in Führung. Kurz vor Spielhälfte erhöhte Denis Malgin im zweiten Überzahlspiel auf 3:1. Damit gewannen die Schweizer den Mittelabschnitt trotz 5:16 Torschüssen.

Im letzten Drittel liessen sich die Eisgenossen nicht mehr vom Erfolgsweg abbringen. Captain Raphael Diaz gelang in der 55. Minute das 4:1, nachdem Fabrice Herzog dem tschechischen Keeper Simon Hrubec gut die Sicht genommen hatte.

Dieser Treffer war symptomatisch für den Auftritt der Schweizer, die viel besser vor dem gegnerischen Gehäuse arbeiteten und deshalb auch deutlich effizienter waren – 4 Tore aus 18 Abschlüssen. In den ersten drei Spielen hatte die Schusseffizienz unterirdische 4,49 Prozent betragen.

Sieg beim letzten K.o.-Spiel gegen Finnland

Zudem konnten sich die Schweizer einmal mehr auf Leonardo Genoni verlassen. Der Zuger Goalie, der seit der WM 2018 in jedem K.o.-Spiel das Vertrauen von Fischer erhalten hat, zeigte einige wichtige Paraden, beispielsweise während der Druckphase der Tschechen nach dem 1:3. Er musste sich dabei nur noch einmal geschlagen geben, von dem bei den Rapperswil-Jona Lakers tätigen Roman Cervenka (56.) – als die Osteuropäer während eines Powerplays ohne Goalie agierten.

Viel Zeit zur Erholung haben die Schweizer nicht, da der Viertelfinal gegen Finnland bereits am Mittwochmorgen im Programm steht. Die Nordländer beendeten die Vorrunde mit drei Siegen. Letztmals trafen die Schweizer an der WM 2018 in einer K.o.-Partie auf die Finnen, und zwar ebenfalls im Viertelfinal. Sie gewannen 3:2 und stürmten danach in den Final, der gegen Schweden im Penaltyschiessen verloren ging. Ein gutes Omen?

Telegramm

Tschechien - Schweiz 2:4 (1:2, 0:1, 1:1)

National Indoor Stadium. - 990 Zuschauer. - SR Gofman/Kaukokari (RUS/FIN), Lundgren/Malmqvist (SWE).
Tore: 11. Klok (Knot, Cervenka) 1:0. 15. (14:59) Ambühl (Thürkauf, Corvi/Ausschluss Kovar) 1:1. 16. (15:12) Mottet (Hollenstein, Diaz) 1:2. 30. Malgin (Alatalo, Andrighetto/Ausschluss Jerabek) 1:3. 55. Diaz (Andrighetto, Herzog) 1:4. 56. Cervenka (Krejci, Kovar/Ausschluss Müller) 2:4 (ohne Goalie).
Strafen: 3mal 2 Minuten gegen Tschechien, 2mal 2 Minuten gegen die Schweiz.

Tschechien: Hrubec; Mozik, Sulak; Kundratek, Jerabek; Knot, Klok; Sklenicka; Hyka, Krejci, Sedlak; Sobotka, Kovar, Cervenka; Repik, Spacek, Stransky; Hynek Zohorna, Tomas Zohorna, Smejka; Lenc.

Schweiz: Genoni; Diaz, Müller; Weber, Loeffel; Fora, Frick; Alatalo; Moser, Haas, Hofmann; Andrighetto, Malgin, Herzog; Ambühl, Corvi, Thürkauf; Hollenstein, Bertschy, Mottet; Vermin.

Bemerkungen: Schweiz ohne Untersander (verletzt), Simion (erst am Montag aus Isolation entlassen), Genoni (Ersatztorhüter) nd Aeschlimann (überzähliger Goalie). - Tschechien von 55:55 bis 55:59 und ab 56:49 ohne Torhüter. - Schüsse: Tschechien 33 (5-16-12); Schweiz 18 (9-5-4). - Powerplay-Ausbeute: Tschechien 1/2; Schweiz 2/3.

Der Live-Ticker zum Nachlesen

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  • Fazit zum Spiel: Starke Antwort der Schweizer Nati

    Die Nati ist auferstanden und bezwingt Tschechien mit einer überzeugenden Teamleistung mit 4:2. Sie war im Vergleich zu den Spielen zuvor nicht mehr wieder zu erkennen und liess sich auch durch einen 0:1-Rückstand nicht aus der Ruhe bringen. Die Mannschaft von Patrick Fischer wirkte viel kompakter als in den Spielen zuvor und konnte auch in der Offensive für viel mehr Gefahr sorgen. Auch das Powerplay (2 Tore) funktionierte dieses Mal. Für die Tore sorgten Andres Ambühl, Killian Mottet, Denis Malgin und Captain Raphael Diaz.

  • Jawooooll! DIE NATI STEHT IM VIERTELFINAL

    Es ist geschafft, die Nati übersteht diese letzten heiklen Moment, lässt nichts mehr zu und gewinnt mit 4:2. Damit steht sie im Viertelfinal gegen Finnland.

  • 58. Minute: Tschechien ohne Goalie

    Tschechien hat den Goalie raus genommen und und versucht mit einem 6:5-Spiel das Anschlusstor zu schaffen. Zweieinhalb Minuten gilt es zu überstehen.

  • 56. Minute: Tschechien verkürzt durch Cervenka auf 4:2

    Jetzt wird es doch nochmals heiss. Tschechien nutzt das Powerplay und Roman Cervenka verkürzt auf 4:2.

  • 56. Minute: Müller muss raus

    Mirco Müller erhält eine Zweiminuten-Strafe. Die Tschechen nehmen zudem den Goalie raus und versuchen nochmals alles.

  • TOOOOOOR! Captain Diaz trifft zum 4:1

    Jawoll, das dürfte es dann sein! Captain Raphael Diaz trifft mit einem Gewaltshammer unter das Tor zum 4:1, Fabrice Herzog verichtet vor dem Tor wertvolle Arbeit. Viertelfinals wir kommen!

  • 55. Minute: Nun ein offener Schlagabtausch

    Es ist jetzt ein offener Schlagabtausch. Die Tschechen rennen mit dem Mut der Verzweiflung an, die Schweizer kommen dadurch immer wieder zu Kontergelegenheiten, können aber noch nicht für die Vorentscheidung sorgen.

  • 52. Minute: Bertschy vergibt das 4:1

    Auch die Nati kommt nun wieder vermehrt zu Torchancen, da sich Kontergelegenheiten eröffnen. Christoph Bertschy vergibt eine gute Chance, danach hat auch Gregory Hofmann eine gute Szene und auch Sven Andrighetto und Denis Malgin haben das 4:1 auf dem Stock.

  • 49. Minute: Tschechen drücken aufs Gaspedal

    Die Schweiz ist weiterhin massiv unter Druck, die Tschechen geben nun mächtig Gas. Das Spiel ist für die Nati nun zu einer Abwehrschlacht geworden, doch sie geben alles, blocken auch viele Schüsse der Tschechen.

  • 45. Minute: Die Nati verteidigt ihre Führung

    Das 3. Drittel läuft und aktuell ist es ein offener Schlagabtausch. Die Schweizer sind nun wieder aktiver, aber die Tschechen investieren natürlich nochmals alles um den Anschluss zu schaffen und es kam auch schon zu einer sehr brenzligen Situation vor Genoni. Aber auch Malgin kommt zu einer Gelegenheit.

  • Bilanz 2. Drittel: Die Nati auf Viertelfinal-Kurs

    Das 2. Drittel ist vorbei, die Schweiz führt gegen Tschechien mit 3:1. Durch die Zweitore-Führung befindet sich die Nati auf Viertelfinal-Kurs. Im Vergleich zur Vorrunde ist die Mannschaft von Patrick Fischer kaum mehr wieder zu erkennen, agiert viel kompakter, entschlossener und offensiv unberechenbarer. Nach dem 3:1 begingen die Schweizer jedoch den Fehler, sich etwas gar weit zurück zu ziehen, wurden zu passiv und leisteten sich auch noch den einen oder anderen unnötigen Fehlpass. Sie müssen im Schlussdrittel wieder aktiver werden und ihre Stärke der schnellen Gegenstösse wieder vermehrt ausspielen. Sonst werden das 20 lange Minuten.

  • 38. Minute: Genoni verhindert das Anschlusstor

    Das Powerplay war zwar erneut gut, aber der vierte Treffer gelingt noch nicht. Somit gilt es im zweiten Drittel überaus wachsam zu bleiben und die 3:1-Führung zu verteidigen. Smejkal hat eine Topchance zum 3:2, scheitert aber. Die Tschechen mit dem Mute der Verzweiflung.

  • 35. Minute: Jerabek muss schon wieder raus

    Jakub Jerabek weiss sich bereits zum zweiten Mal nur durch ein Foul zu helfen und wandert erneut auf die Strafbank. Das nächste Powerplay für die Schweiz. Das tut gut, denn die Tschechen machten in den letzten paar Minuten mächtig Druck.

  • 33. Minute: Tschechen suchen das Anschlusstor

    Die Tschechen wirken nach diesem dritten Gegentor in Folge zunächst ein wenig konsterniert. Die Schweizer sind zunächst der Chef im Rink. Aber aufgeben tuen die Tschechen natürlich nicht, verzweifelt suchen sie nach dem Anschlusstreffer. Doch Leonardo Genoni ist da, wenn es ihn braucht.

  • TOOOOOOR! Denis Malgin trifft zum 3:1

    Jakub Jerabek fällt Christoph Bertschy und muss für 2 Minuten auf die Strafbank. Die Schweizer zeigen angeführt von einem spielstarken Enzo Corvi ein starkes Überzahlspiel. Das Tor zum 3:1 gelingt dann der zweiten Powerplay-Formation, Denis Malgin trifft mit einem platzierten Hammer (31.). Das hat der Zürcher verdient, nachdem er sich während seiner Corona-Isolation so geduldig zeigen musste und nach seiner Rückkehr im Spiel gegen Dänemark noch Mühe hatte.

  • 28. Minute: Hofmann mit guter Chance zum 3:1

    Die Tschechen haben nun eine gute Phase, aber auch die Schweizer setzen immer wieder Nadelstiche. Gregory Hofmann hat eine Chance zum 3:1, aber der designierte Schweizer Topskorer wartet weiter auf sein erstes Turniertor.

  • 24. Minute: Nati übersteht Powerplay der Tschechen

    Die Schweiz startet auch ins zweite Drittel gut, hat dann aber einen bangen Moment zu überstehen, als Michael Fora eine Zweiminuten-Strafe kassiert. Die Tschechen um Kovar und Cervenka spielen stark auf, aber die Schweiz hält die 2.1-Führung.

  • Bilanz 1. Drittel: Starke Reaktion mit Blitz-Doppelschlag

    Das 1. Drittel ist vorbei, die Schweiz führt mit 2:1. Die Zwischenbilanz: Nach eigentlich gutem Start geraten die Schweizer entgegen dem Spielverlauf mit 0:1 in Rückstand. Sie müssen sich nach diesem Schreck kurz schütteln, reagieren aber stark. Im Powerplay korrigiert Andres Ambühl den Schaden mit dem Ausgleich und nur 13 Sekunden später trifft Killian Mottet zum 2:1. Auch danach sind die Schweizer klar besser und dem 3:1 näher als die Tschechen dem Ausgleich.

  • TOOOOOOR! 13 Sekunden später trifft Mottet zum 2:1

    Was ist denn jetzt los! Nach der Initialzündung von Ambühl mit dem 1:1 trifft Killian Mottet doch tatsächlich zum 2:1. Der Fribourger beweist seinen Torinstinkt aus der Liga auch auf olympischem Parkett, nach einem Abschlussversuch von Denis Hollenstein übernimmt Mottet den Abpraller und schliesst souverän ab (16.).

  • TOOOOR! Ambühl gleicht aus für die Schweiz zum 1:1 aus

    Jawoll, die Strafe gegen Kovar wird ausgenützt. Andres Ambühl drückt den Puck zum wichtigen 1:1 über die Linie (15.). Es ist bei seiner fünften Olympia-Teilnahme sein allererstes Olympia-Tor – und was für ein wichtiges.

  • 15. Minute: Powerplay als Schweizer Chance

    Für die positiven Emotionen wäre es so wichtig gewesen, endlich mal in Führung zu gehen. Doch daraus ist nichts geworden. Jetzt heisst es Mund abwischen und wieder Gas geben. Die Schweizer versuchen sich auf jeden Fall wieder zu sammeln. Und bekommen Hilfe von Kovar, der Yannick Weber von hinten checkt und für 2 Minuten auf die Strafbank wandert.

  • 11. Minute: Tschechien geht mit 1:0 in Führung

    Nein, geht das schon wieder los. Die Tschechen gehen durch einen Weitschuss von Lukas Klok mit 1:0 in Führung, Jan Kovar nimmt seinem EVZ-Clubkollegen Leonardo Genoni vor dem Tor die Sicht, dieser ist machtlos.

  • 10. Minute: Schreckmoment für die Schweiz

    Die Tschechen finden nun ihrerseits auch besser in die Partie, können sich vermehrt vor der Schweizer Zone installieren. Und es gibt auch einen Schreckmoment, Sedlak gelingt das vermeintliche 1:0, das aber wegen klarer Goalie-Behinderung aberkannt wird.

  • 6. Minute: Ordentlicher Beginn

    Noch steht es 0:0, aber der Start der Schweiz gefällt. Sie sind das auffälligere Team und klar nach vorne orientiert, haben mehr Offensivszenen. Aber riesige Torchancen sind daraus noch nicht entsprungen.

  • Genoni im Tor, Untersander verletzt

    Die Schweiz spielt im Vergleich zum Dänemark-Spiel mit Leonardo Genoni anstelle von Reto Berra im Tor. Verteidiger Ramon Untersander ist verletzt, er wird durch Michael Fora ersetzt. Dario Simion wurde zwar aus der Isolation entlassen und trainiert wieder, würde aber erst in einem allfälligen Viertelfinal für einen Einsatz zur Debatte stehen. Die Schweiz spielt mit 7 Verteidigern und 13 Stürmern, Denis Hollenstein ist 13. Stürmer.

  • Siegen oder Fliegen

    Herzlich willkommen zum Live-Ticker. Für die Schweizer Eishockey-Nationalmannschaft geht es heute um alles: Im Achtelfinal gegen Tschechien heisst es endlich siegen oder nach Hause fliegen. Nach den drei Niederlagen in der Vorrunde gegen Russland (0:1), Tschechien (1:2 nach Penaltyschiessen) und Dänemark (3:5) hilft nur noch ein Sieg.