Der FC Everton und Trainer Frank Lampard lassen im Duell mit Manchester City nichts unversucht, um Torgarant Erling Haaland den Jahreswechsel gehörig zu verderben. Das gelingt zumindest teilweise.
Erling Haaland macht nach der ungewohnten WM-Pause dort weiter, wo er Mitte November aufgehört hat. Gegen Leeds verhilft er Manchester City am letzten Mittwoch mit einem Doppelpack zum 3:1-Auswärtssieg, verbucht in nur 15 Spielen in der Premier League 20 Tore und stellt so einen neuen Rekord auf.
Kein Wunder rätseln Trainer, Verteidiger und Goalies in England, wie der Norweger zu stoppen ist. Dazu gehören auch Everton-Coach Frank Lampard und seine Schützlinge, die für das Direktduell am Silvester-Samstag offenbar einen durchdachten Plan gegen den Torjäger aushecken.
Teil dieses Plans ist Ben Godfrey. Der Innenverteidiger brach sich im ersten Saisonspiel gegen Chelsea das Wadenbein und gab erst am Stephanstag mit einem Kurzeinsatz sein Comeback. Fünf Tage später gegen Man City beruft ihn Trainer Lampard schon in die Startelf, wo er in der Fünfer-Abwehrkette Erling Haaland das Leben schwer machen soll.
Ein hitziges Privatduell
Nach dem Anpfiff dauert es prompt nur wenige Sekunden, bis Godfrey den Norweger erstmals zu Boden bringt. Ab da verfolgt der 24-Jährige seinen Gegenspieler auf Schritt und Tritt. Die nötige Unterstützung erhält Godfrey von seinen Mitspielern Tarkowski und Coady, die Haaland ebenfalls bei jeder Gelegenheit hart angehen. Das bleibt nicht wirkungslos.
Schon früh in der Partie scheint Haaland genervt. Nichtsdestotrotz markiert der Norweger nach 24 Minuten die Führung für sein Team. Der anschliessende Jubelschrei in Richtung Godfrey beweist hingegen, dass die Attacken seiner Gegenspieler nicht spurlos an Haaland vorbeigehen. Genau wie die Grätsche kurz vor der Pause, für die der 22-Jährige mit Gelb glimpflich davonkommt. Oder die ständigen Gespräche mit Godfrey, auf die Haaland offenbar wenig Lust hat.
Godfrey: «Haaland war natürlich sauer»
Für Everton geht der Plan auf. Nach dem Ausgleich durch Gray können City und insbesondere Haaland nicht mehr reagieren, die «Toffees» entführen tatsächlich einen Punkt aus dem Etihad. «Wir haben heute unseren Charakter gezeigt», freut sich Godfrey nach dem Schlusspfiff im Interview mit Sky und sagt auf seinen Spezialauftrag angesprochen: «Ich muss Ihnen nicht sagen, dass Erling Haaland ein guter Spieler ist. Ich musste einfach meinen Job machen. Man konnte seine Reaktion sehen, natürlich war er sauer.»
Wenige Stunden später scheint der Ärger bei Haaland wieder verflogen. «Ein grosses Jahr liegt hinter mir, viele Veränderungen, aber vor allem Veränderungen zum Besten», wendet sich der 22-Jährige auf Twitter an seine Fans und verspricht: «Wie ich immer sage, es kommt noch mehr».