Nur acht Tage nach dem WM-Final startet die Premier League in England am zweiten Weihnachtstag als erste grosse Liga wieder in den Meisterschaftsbetrieb. Unter anderen steht Granit Xhaka mit Arsenal im Einsatz.
So gut platziert, um den ersten Meistertitel seit 2004 zu holen, war Arsenal lange nicht mehr. Aus 14 Spielen resultierten zwölf Siege, ein Unentschieden und nur eine Niederlage. Mit einem Sieg am Stephanstag – dem in England traditionell im Zeichen des Fussballs stehenden «Boxing Day» – gegen das abstiegsgefährdete West Ham United könnte Arsenal den Vorsprung auf den noch spielfreien ersten Verfolger Manchester City auf acht Punkte ausbauen – bei einem Spiel mehr.
Arsenlas gutes Omen
Ein gutes Omen für das Team des Schweizer Nati-Captains und Mittelfeldstrategen Granit Xhaka: Seit Einführung der Premier League 1992 hat noch jede Mannschaft, die mit zwölf Siegen aus vierzehn Partien gestartet ist, den Meistertitel gewonnen. Auch blieb in den letzten dreizehn Jahren zehn Mal das Team, das an Weihnachten vorne lag, auch am Ende der Saison an der Spitze. Dennoch will man in Nord-London noch nicht vom möglichen 14. Meistertitel der Geschichte reden. Verspätete Weihnachts-Geschenke soll es aber auch nicht geben.
«Wir spielen zuhause, und der Boxing Day hat eine sehr spezielle Geschichte», weiss Coach Mikel Arteta. «Die festliche Atmosphäre ist immer unglaublich. Das wollen wir aufs Beste nützen und unseren Lauf fortsetzen.» Allerdings müssen die «Gunners» ohne Gabriel Jesus auskommen, der sich an der WM am Knie verletzte. Der Brasilianer brillierte im ersten Teil der Meisterschaft mit fünf Toren und fünf Assists.
Noch viele Abwesende
Viele Trainer sind nicht glücklich mit der kurzen Pause nach der WM. So müssen diverse Teams wohl noch etwas länger auf die Spieler verzichten, die am Sonntag vor einer Woche im WM-Final standen. Bei Tottenham fehlen zum Beispiel Goalie Hugo Lloris und der Verteidiger Cristian Romero, auch bei weiteren Argentiniern wie Goalie Emiliano Martinez (Aston Villa), dem Verteidiger Lisandro Martinez (Manchester United), dem Mittelfeldspieler Alexis Mac Allister (Brighton) oder der Stürmerentdeckung Julian Alvarez (Manchester City) ist noch unklar, wann sie von der Feierlichkeiten in der Heimat zurückkehren.
Dennoch könnte Manchester City einer der Profiteure der WM sein. Mit dem Goalgetter Erling Haaland (schon 18 Tore in 13 Spielen) und dem Mittelfeldkünstler Riyad Mahrez sind zwei Schlüsselspieler frisch und hungrig, nachdem ihre Nationalmannschaften Norwegen und Algerien die WM verpassten. «Wir sind bereit, mental und physisch, und können es kaum erwarten, wieder loszulegen», verspricht der Nordafrikaner.
Am Montag stehen sieben Spiele im Programm. Unter anderen trifft Fabian Schär mit dem Überraschungsteam Newcastle United (3.) auswärts auf Leicester. Weitere zwei Partien folgen am Dienstag, ehe am Mittwoch auch der Titelverteidiger Manchester City in Leeds wieder ins Geschehen eingreift.