Am Samstag fällt in Sölden mit dem Riesenslalom der Damen der Startschuss in die WM-Saison 2018/19. Wir wagen einen Blick in die Glaskugel.
Im Sommer haben die Skirennfahrerinnen hart an ihrer Fitness geschuftet und Material getestet. Nun gilt es wieder Ernst, auch für die Athletinnen stellt der Saisonauftakt immer eine Reise ins Ungewisse dar. Mit Wendy Holdener und Lara Gut hat die Schweiz zwei Fahrerinnen am Start, die das Potenzial haben, im Kampf um die Podestplätze ein Wörtchen mitzureden.
Alle gegen Shiffrin und Rebensburg
Die ganz grossen Favoriten im Riesenslalom sind die Olympiasiegerin Mikaela Shiffrin aus den USA und die deutsche Disziplinen-Siegerin Viktoria Rebensburg. Auch Tessa Worley (Frankreich) und Ragnhild Mowinckel (Norwegen) zählen zu den meistgenannten Favoritinnen, wenn es um die kleine Kristallkugel geht.
Auf der Rechnung haben sollte man auf jeden Fall auch Stephanie Brunner. Die 24-jährige Österreicherin fuhr in der vergangenen Saison im Riesenslalom zwar nur einmal aufs Podest, dennoch beendete sie die Saison dank konstant guten Leistungen im 6. Rang. Im Vergleich zu vielen Rivalinnen ist sie noch relativ jung – ihr darf man gerade deshalb den nächsten Schritt zutrauen. Vielleicht gehört sie schon bald selber zur Crème de la Créme.
Lara Gut von der Liebe beflügelt
Wendy Holdener hat im vergangenen Gesamtweltcup mit Platz 2 geglänzt, im Riesenslalom-Klassement war sie am Ende im 8. Rang klassiert. Ein 4. und ein 6. Platz waren ihre besten Ergebnisse, oft war sie knapp ausserhalb der Top-10 rangiert. Doch die 25-Jährige muss man auf der Rechnung haben. Wir sind überzeugt, dass sie in dieser Saison mindestens einmal aufs Podest fährt.
Noch stärker schätzen wir Lara Gut ein. Sie hat alles, um ganz vorne mitzumischen. Der letzte Winter war einer zum Vergessen, Rang 23 in der Riesen-Gesamtwertung kann den Ansprüchen der ehrgeizigen Gesamtweltcup-Siegerin von 2016 nicht genügen. Noch immer scheint sie von ihrem Liebesglück – sie hat im Sommer den Fussball-Profi Valon Behrami geheiratet – überwältigt zu sein.
Das wird bei der Tessinerin Energien freisetzen und so kann sie wieder den Anschluss zur Weltspitze schaffen – denn dort gehört sie, bleibt sie von Verletzungen verschont, hin. Im Riesen wurde sie in der Endabrechnung schon 5. (2017), 3. (2016), 4. (2014) und 6. (2013).
Eine Aussenseiterin mit Potenzial
Möglicherweise hat die Schweiz noch einen weiteren Trumpf in der Hinterhand – Simone Wild. Eigentlich gehört sie dem B-Kader an, doch in der letzten Saison fuhr sie regelmässig in die Punkte und überraschte im Januar mit einem 4. Platz im Heimrennen auf der Lenzerheide. Wenn sie die Chance bekommt Rennen auf höchster Stufe zu fahren, dann hat sie das Rüstzeug, regelmässig in die Top-10 zu fahren – und an einem perfekten Tag liegt sogar ein Podestplatz drin.
Mélanie Meillard, die im vergangenen Winter einige Male mit guten Resultaten auf sich aufmerksam gemacht hat, wird die gesamte Saison verletzungsbedingt verpassen.
Das erste Rennen der Saison können Sie am Samstag bei uns im Live-Ticker verfolgen (1. Lauf um 10:00 Uhr, 2. Lauf um 13:00 Uhr)