Ski alpin Gisin: «Diesmal stand ich einer Armee von Mike Tysons gegenüber»

Luca Betschart

19.8.2019

Marc Gisin feilt nach seinem schweren Sturz im vergangenen Dezember an seinem Comeback.
Marc Gisin feilt nach seinem schweren Sturz im vergangenen Dezember an seinem Comeback.
Bild: Keystone

Nach seinem schweren Sturz im vergangenen Dezember kämpft sich Marc Gisin Schritt für Schritt zurück. Abfahrten, die er in Vergangenheit problemlos bewältigte, verkommen zu echten Mutproben.

Am 15. Dezember stürzt Marc Gisin bei der Weltcup-Abfahrt auf der Saslong im Südtirol schwer und zieht sich zahlreiche gravierende Verletzungen zu: Rippenbrüche, eine eingedrückte Hüftpfanne und einige Brüche der Wirbelsäule. Der 31-Jährige muss über mehrere Tage künstlich beatmet werden – und trotzdem hat er Glück im Unglück. Fünf Monate später hat Gisin all seine Verletzungen auskuriert und feilt an einem Comeback.

Nur 73 Tage nach dem Horrorsturz ist er zurück auf der Skipiste, selbst die Ärzte sind über die schnellen Fortschritte in Gisins Heilungsprozess erstaunt. Jetzt, rund acht Monate nach dem verheerenden Zwischenfall, wagt Gisin die Rückkehr auf die Abfahrtsstrecke. Auf Twitter postet er ein Video seines Trainingslaufs und schreibt: «Erste Abfahrts-Läufe der Saison. Normalerweise ein Kinderspiel. Aber dieses Mal stand ich unbewusst einer Armee von Mike Tysons gegenüber, die mich zurück nach Hause schicken wollten.»

Der Schweizer kann seinen Respekt aber mit jeder Abfahrt mehr ablegen: «Mit jedem Lauf wird die Armee kleiner, ich muss diesen Prozess respektieren und für jeden kleinen Schritt vorwärts dankbar sein.» Der 1,98 Meter grosse Engelberger will in der kommenden Saison wieder angreifen und gab vor drei Monate als Ziel an, bei der Abfahrt in Lake Louise wieder am Start zu stehen. Das Rennen in Kanada findet am 30. November statt – bis dahin hat Gisin Zeit, die Tyson-Armee komplett auszulöschen.



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