Albanischer Skiverband wütet «Nächstes Mal können wir das Rennen auch in Tirana austragen»

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5.1.2023

Die erst 16-jährige Lara Colturi gilt als grosses Ski-Talent und sammelte in diesem Winter auch schon Weltcup-Punkte für Albanien. Beim wilden Slalom am Mittwoch in Zagreb stürzt sie allerdings. Sehr zum Unmut des albanischen Skiverbandes.

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Albanien ist wahrlich nicht als Ski-Nation bekannt, hat aber ein echtes Juwel in den eigenen Reihen: Lara Colturi, die gebürtige Italienerin, die erst im November ihren 16. Geburtstag feierte, hat den albanischen Pass, da ihre Mutter – Daniela Ceccarelli, Super-G-Olympiasiegerin von 2002 – einst in Albanien als Trainerin arbeitete und den Pass auch für ihre Tochter beantragen konnte. Für ihren Weg sei es besser, für Albanien zu starten als für Italien, meinte die Teenagerin vor einigen Monaten.

Nachdem Colturi im September den Südamerika-Cup gewinnen konnte, geht sie nun in dieser Saison auf Jagd nach Weltcup-Punkten. Und siehe da: 17. Platz im Riesenslalom von Killington, 25. Platz im Slalom von Sestriere und zuletzt gab es einen 20. Platz im Semmering-Riesen.

Diese Resultate fuhr Colturi jeweils mit hohen Startnummern ein. So darf die Teenagerin auch am Mittwoch in Zagreb erst als 51. aus dem Starthaus. Die Piste ist zu diesem Zeitpunkt schon ziemlich abgenutzt und kaum mehr befahrbar. Colturi ist dennoch ganz gut unterwegs und hätte wohl auch die Qualifikation für den 2. Lauf geschafft – wenn sie kurz vor dem Ziel nicht doch noch gestürzt wäre.

«Schreckliche Piste»

Nach einer Stangen-Kombination fährt die 16-Jährige in einen regelrechten Graben und hat keine Chance mehr, sich im Rennen zu halten. Für den albanischen Skiverband ist der Zustand der Piste eine Zumutung. «Lara Colturi ist definitiv ein talentiertes junges Mädchen. Auf dieser schrecklichen Piste war sie bereit, ins Ziel zu kommen, stürzte auf den letzten Metern aber», reagieren die Albaner angefressen auf Instagram und fügen ironisch an: «Nächstes Mal können wir das Rennen auch in Tirana austragen.»

Colturi bleibt glücklicherweise unverletzt, wie sie selbst in den sozialen Medien mitteilt: «Nach meinem Sturz geht es mir gut. Aber ich werde morgen (beim zweiten Zagreb-Slalom) nicht teilnehmen.» Damit ist sie aber nicht alleine. Das zweite Rennen muss wegen zu hoher Temperaturen abgesagt werden. Den Organisatoren war es nicht möglich, eine einigermassen renntüchtige Piste herzurichten.