Für Marco Odermatt endet ein grossartiger Winter mit dem verlorenen Kampf um die Kristallkugeln enttäuschend. Der Nidwaldner übt Kritik, anerkennt aber auch die Stärke von Alexis Pinturault.
Marco Odermatt, Sie sagten vor dem Finale, dass es mit oder ohne Kristallkugel ein super Winter gewesen sein wird für Sie. Bald dürften Sie das wieder so sehen, aber im Moment sind Sie enttäuscht, richtig?
Gut formuliert. Heute bin ich enttäuscht.
Nach dem ersten Lauf kritisierten Sie die Piste aufgrund der wechselnden Beschaffenheit mit deutlichen Worten. Was passte sonst noch nicht im letzten Riesenslalom?
Bei mir ist es meistens eine kleine Bewegung, die bestimmt, ob es vorwärtsgeht oder eben nicht. Diese hat im ersten Lauf gefehlt, und das wollte ich ändern. Aber bei diesem stark drehenden Kurs war es nicht möglich. Es war unfahrbar respektive unmöglich, auf Zug zu fahren, so dass man einigermassen Gefühl hat und es für die Zuschauer einigermassen gut aussieht. Ich verstehe nicht, wie man bei diesen Pistenverhältnissen so einen zweiten Lauf setzen konnte.
Langjährige Wegbegleiter sagen, Sie seien ein Meister darin, nach Rückschlägen ganz schnell wieder aufzustehen und aus Negativem etwas Positives herauszuziehen. Was für einen positiven Schluss können Sie aus dieser komplizierten Woche am Weltcup-Finale ziehen?
Hoffentlich den heutigen Abend. Ansonsten wirklich wenig.
Was ist geplant?
Festen. Es kommt sicher anders, als wir es geplant haben. Aber nichtsdestotrotz will ich dieses Rennen so schnell wie möglich vergessen.
War Alexis Pinturault auch einfach zu stark in diesem abschliessenden Rennen?
Ja, das ist das Positive im Ganzen: Der Beste hat gewonnen, und das ist gut so. Alexis hat sich die beiden Kugeln verdient.
Was können Sie sich von Pinturault abschauen?
Er ist sehr souverän, steht sehr zentral über dem Ski und hat für jede Situation eine gute Lösung parat. Bei mir war das dieses Mal definitiv nicht der Fall, in mehreren Belangen nicht. Das muss ich verbessern.
Blicken wir in die Zukunft. Ist es ein Ziel, die Kombination im nächsten Winter ins eigene Programm aufzunehmen?
Wir wissen noch nicht einmal, ob es die Kombination überhaupt gibt nächste Saison ... Meine Meinung zu diesem Thema ist klar: Ich wäre für vier Disziplinen mit viermal gleich vielen Rennen. Das wäre ganz klar am fairsten. 99 Prozent der Athleten denken so, aber die FIS wirds wahrscheinlich nicht machen ...
Wenn die Kombination weiter im Kalender ist, ...
... dann werde ich sicher am Start stehen.
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jos, sda