Der Weltcup-Riesenslalom in Beaver Creek, Colorado, bringt neben dem Überraschungssieger Tommy Ford auch grosse Verlierer.
Zu jenen, denen es am Sonntag gar nicht nach Wunsch lief, gehörte Alexis Pinturault. Der Franzose, der vor sechs Wochen in Sölden den Prolog auf souveräne Weise für sich entschieden hatte, kam auf der «Birds of Prey» praktisch vom ersten Schwung nie in den Rhythmus. Nach zwei fehlerhaften Fahrten fand er sich im Klassement abgeschlagen mit 3,65 Sekunden Rückstand auf Ford auf Platz 17 wieder.
Pinturault lag damit zwei Ränge vor dem bestklassierten Österreicher. Dass dies keiner aus dem Techniker-Team, sondern mit Matthias Mayer ein Speed-Spezialist war, sagt über die desolate Vorstellung der ÖSV-Fahrer alles aus. Weltcup-Punkte gab es zudem noch für Roland Leitinger, Marco Schwarz und Dominik Raschner auf den Plätzen 21, 25 und 28. Statistiker wollen in diesem Abschneiden das zweitschlechteste Ergebnis für Österreich in einem Weltcup-Riesenslalom ausgemacht haben.
Die Absenz von Hirscher fällt ins Gewicht
Die Lücke, die der zurückgetretene Marcel Hirscher hinterlassen hat, wird immer grösser. Der Salzburger, der für seine Equipe so oft die Kohlen aus dem Feuer geholt und die Schwächen anderer übertüncht hat, wird immer schmerzlicher vermisst.
Cheftrainer Andi Puelacher hielt mit seiner Unzufriedenheit nicht zurück. «Auf alle Fälle hatten wir mehr erwartet. Wir waren einfach nicht präsent am Hang», sagte der Tiroler. Mayer war der Einzige, der vom Chef Lob einheimste. «Mit Matthias bin ich sehr zufrieden.» Es stimme bei Mayer, der im Gesamtweltcup derzeit nach sieben Rennen in Front liegt, auch im Riesenslalom.
Schon in Sölden hatten die Österreicher enttäuscht. Bestklassierter auf dem Rettenbach-Gletscher war Manuel Feller als Zwölfter. In Beaver Creek musste der Tiroler auf den Start verzichten, nachdem er im Training einen Bandscheibenvorfall erlitten hatte.