Beim tödlichen Trainingsunfall des französischen Skirennfahrers David Poisson, der am Montag im Skigebiet Nakiska in der kanadischen Provinz Alberta mit hohem Tempo in einen Baum prallte, war das Schweizer Abfahrtsteam ebenfalls zugegen.
Wie Swiss-Ski mitteilte, trainierten Beat Feuz, Patrick Küng, Mauro Caviezel, Marc Gisin und Gilles Roulin zum Zeitpunkt des Unglücks auf der gleichen Piste wie das französische und auch das italienische Team. "Während die Franzosen auf der Hauptpiste ein Speed-Training absolvierten, fuhren unsere Athleten auf einer Nebenpiste frei Ski. Poissons Sturz sah keiner. Doch natürlich bekamen alle mit, dass etwas passiert sein muss. Einer sah dann auch, wie der Rettungsschlitten wegfuhr", sagte der Schweizer Cheftrainer Thomas Stauffer, der selber nicht vor Ort war und erst am Montagabend in Calgary landete.
Das Fahrerquintett von Swiss-Ski mit dem Betreuerstab war am Samstagabend in Nakiska angekommen. Am Sonntag liessen die meisten Schweizer das Skitraining noch aus, am Montag wäre die Speed-Einheit erst nach den Franzosen angesetzt gewesen. Stattdessen galt die Konzentration der Athleten danach der gemeinsamen Verarbeitung der Geschehnisse, wofür auch professionelle Hilfe aus der Schweiz hinzugezogen wurde. "Das ist ganz individuell, wie das die Athleten handhaben", so Stauffer. Wer wolle, der könne auf psychologische Betreuung aus der Schweiz zurückgreifen.
Wann und wo die Vorbereitung auf die Saison fortgesetzt wird, ist noch offen. "Im Moment kann ich noch nichts dazu sagen", erklärte Stauffer, der sich zunächst vor Ort in Nakiska ein Bild machen will. Klar ist aber, dass das Schweizer Männer-Team vor dem Weltcup-Auftakt der Speed-Fahrer von Ende nächster Woche im nahe gelegenen Lake Louise auch noch ein Trainingscamp in Panorama eingeplant hat.
Poisson: Durch Sicherheitsnetze geflogen
Gemäss ersten Erkenntnissen zum Unfallhergang verlor David Poisson im untersten Teil der Trainingsstrecke in Nakiska in einer Kompression einen Ski. Danach flog der 35-jährige Franzose durch das Sicherheitsnetz und prallte mit immer noch hohem Tempo gegen einen Baum, wie der französische Skiverband am Dienstag bekanntgab. "Als wir an der Unfallstelle ankamen, konnten wir nur noch den Tod dieser Person feststellen", so ein Sprecher der medizinischen Rettungskräfte. Wiederbelebungsversuche blieben ohne Erfolg.
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