Böses Blut nach Gesamtweltcup-Finale? Brignone stichelt: «Shiffrin hätte fast aufgegeben, um nicht kämpfen zu müssen»

tbz

26.3.2024

Federica Brignone (links) glaubt, Mikaela Shiffrin (rechts) hätte in dieser Saison nicht alles gegeben.
Federica Brignone (links) glaubt, Mikaela Shiffrin (rechts) hätte in dieser Saison nicht alles gegeben.
Bild: KEYSTONE

Kommt es nach dem Saisonfinale in Saalbach zum Ski-Zoff bei den Frauen? In einem Interview mit «La Repubblica» schiesst Italiens Federica Brignone gegen Mikaela Shiffrin und wirft ihr fehlenden Wettkampfgeist vor.

tbz

26.3.2024

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Lara Gut-Behrami gewinnt in Saalbach den Gesamtweltcup vor Federica Brignone und Mikaela Shiffrin.
  • Laut der zweitplatzierten Italienerin überliess die US-Amerikanerin der Schweizerin die Trophäe nach dem Jahreswechsel mehr oder weniger kampflos.
  • Für Brignone war Gut-Behrami aber ohnehin die Favoritin auf den Gewinn der Gesamtwertung.

«In dem Moment, in dem sie (Mikaela) auftauchen sollte, ist sie nicht aufgetaucht», schiesst Federica Brignone in einem Interview mit der italienischen Zeitung «La Repubblica» gegen Mikaela Shiffrin und stichelt noch etwas nach: «Fast so, als hätte sie schon Anfang Januar die Hände in den Schoss gelegt.»

Gemeint ist der Kampf um den Gesamtweltcup, bei dem Shiffrin laut der Italienerin nicht alles gegeben haben soll. Im Januar und Februar liess die 29-Jährige aufgrund einer Erkältung und einer Sturz-Verletzung mehrere Rennen ausfallen.

Insbesondere die Absagen der US-Amerikanerin im österreichischen Zauchensee, als sie zwei Super-G-Rennen und eine Abfahrt verpasste, überraschen Brignone offenbar. «Sie konnte es sich nicht leisten, in diesem Winter Rennen auszulassen, sie hätte fast aufgegeben, um nicht kämpfen zu müssen», lautet das kritische Verdikt der Italienerin.

«Lara hätte Shiffrin die Stirn geboten und gewonnen»

Shiffrin selbst begründete den Verzicht damals mit gesundheitlichen Problemen. «Ich fühle mich nach der Erkältung nicht zu hundert Prozent fit und bin im Moment nicht in der Lage, das in Angriff zu nehmen.» Zu dem Zeitpunkt war die 96-fache Weltcupsiegerin in der Gesamtwertung der Frauen noch in Führung gelegen.

Brignone geht aber noch einen Schritt weiter und verrät, dass sie ohnehin nicht an einen Sieg Shiffrins geglaubt hätte, selbst wenn diese mehr Rennen gefahren wäre. Zu stark erschienen ihr die Leistungen Gut-Behramis. «Lara hätte Shiffrin die Stirn geboten, und sie hätte den Cup gewonnen.»

So sieht sich Brignone im Nachhinein offenbar als einzige richtige Konkurrentin Gut-Behramis im Kampf um die grosse Kristallkugel. «Ich musste Lara Paroli bieten, sonst wäre es zu einfach gewesen. Wir haben das Finale aufgepeppt, es war ein guter Kampf», sagt die 33-Jährige.

Am Ende gewann die Schweizerin den Gesamtweltcup mit einem Vorsprung von 135 Punkten auf die Italienerin. Shiffrin beendete die Saison mit 1409 Zählern auf Rang drei.