«Es ist wunderschön» Die Riesen-Kugel macht Gut-Behrami besonders stolz

Von Luca Betschart

17.3.2024

Lara Gut-Behrami mit Annalisa Gerber, Marketing Swiss Ski, und ihren Eltern Pauli und Gabriella Gut (v.l.n.r.).
Lara Gut-Behrami mit Annalisa Gerber, Marketing Swiss Ski, und ihren Eltern Pauli und Gabriella Gut (v.l.n.r.).
Bild: Keystone

Lara Gut-Behrami sichert sich mit Platz 10 im letzten Riesenslalom der Saison den Sieg in der Disziplinenwertung und im Gesamtweltcup. Nach dem Rennen erklärt die Tessinerin, wieso die kleinere Kugel bei ihr einen enormen Stellenwert geniesst.

Von Luca Betschart

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Lara Gut-Behrami macht beim Weltcup-Finale in Saalbach schon im drittletzten Rennen alles klar und sichert sich vorzeitig die Riesenslalom-Kugel sowie den Sieg im Gesamtweltcup.
  • Die Tessinerin gibt zu, vor dem heutigen Start Nervosität verspürt zu haben und sagt: «Am Ende musste ich irgendwie ins Ziel kommen.»
  • Gut-Behrami erklärt auch, wieso der erstmalige Gewinn der Riesenslalom-Disziplinenwertung einen ganz besonderen Stellenwert hat.

Lara Gut-Behrami hat es geschafft. Nach 2016 kürt sich die 32-Jährige nach einer überragenden Saison zum zweiten Mal zur Gesamtweltcup-Siegerin. Dank Platz 10 im letzten Riesenslalom des Winters in Saalbach sichert sich die Tessinerin gleichzeitig den Sieg in der Disziplinenwertung – und dieser geniesst bei der Tessinerin einen enorm hohen Stellenwert.

«Bis gestern habe ich nicht realisiert, wie sehr ich diese Kugel gewinnen will. Normalerweise denke ich ans Skifahren», sagt Gut-Behrami im SRF-Interview und gibt zu: «Heute Morgen habe ich realisiert, dass ich die Kugel unbedingt gewinnen will. Dann habe ich mich nervös gefühlt und es waren die schlechtesten Läufe des ganzen Winters. Aber am Ende musste ich irgendwie ins Ziel kommen.»

Der Riesenslalom als Basis

Das schafft sie problemlos – sie ist nach Lisa-Marie Morerod, Erika Hess, Vreni Schneider, Maria Walliser und Sonja Nef die sechste Schweizerin, die die Riesenslalom-Wertung für sich entscheiden kann. «Es ist wunderschön. (...) der Riesen war für mich immer die Basis. Ich hatte immer das Gefühl, dass wenn man im Riesen vorne mitmischen kann, ist man im technischen Bereich auf einem so hohen Niveau.»

Deshalb ist genau das immer das grosse Ziel der Tessinerin. «Vielleicht ist es blöd, aber mich hat es immer gestört, wenn man gesagt hat, dass ich eine Speedfahrerin bin – weil ich wollte wirklich technisch auf höchstem Niveau sein», sagt Gut-Behrami, die immer gehofft hat, irgendwann in ihrer Karriere um diese Kugel mitfahren zu können: «Das heisst, dass du konstant unterwegs bist und bei den Besten. Dass ich das geschafft habe, macht mich stolz.»

«Seither habe ich ein anderes Leben»

Weil Gut-Behrami aber nicht nur im Riesenslalom brilliert, ist ihr auch der Sieg im Gesamtweltcup zwei Rennen vor Saisonende nicht mehr zu nehmen. «Ich habe seit 2016 so einen weiten Weg gemacht. Ich habe mich als Athletin sehr entwickelt», sagt die 45-fache Weltcupsiegerin und erinnert sich: «Ich habe mich immer unter Druck gesetzt. Ich dachte, ich muss besser werden – oft auch mit der Brechstange. Seit meinem Unfall 2017 habe ich gemerkt, dass mein Weg ein anderer werden muss. Seither habe ich ein anderes Leben und geniesse, was ich habe.»