Diskussion zur Überbelastung Lehmann spricht Klartext: «Alle wollten diese Rennen, aber …»

Von Luca Betschart und Martin Abgottspon

15.1.2024

Lehmann zum Mammut-Programm in Wengen: «Man wird die Lehren daraus ziehen»

Lehmann zum Mammut-Programm in Wengen: «Man wird die Lehren daraus ziehen»

Swiss-Ski-Präsident Urs Lehmann spricht im Interview mit blue News über das womöglich zu intensive Programm am Lauberhorn.

14.01.2024

Die schlimmen Stürze am Lauberhorn sind wie Öl in die brennende Diskussion um das Mammutprogramm von Wengen. Swiss-Ski-Präsident Urs Lehmann ist sich aber sicher, dass man die Lehren daraus ziehen wird.

Von Luca Betschart und Martin Abgottspon

15.1.2024

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Schwere Verletzungen am Lauberhorn haben dieses Wochenende die Stimmung in Wengen etwas getrübt.
  • Die Athleten beschweren sich über die hohe Belastung, die Verbände ordnen die Ausgangslage aber etwas anders ein.
  • Dennoch hat die FIS bereits kommuniziert, dass weitere geplante Ersatzrennen aus dem Kalender gestrichen werden.

Wengen hatte diese Woche keine einfache Aufgabe. Weil die Rennen von Beaver Creek im November ausgefallen sind, hat man sich geeinigt, eines am Lauberhorn nachzuholen. Zum Zeitpunkt des Entscheids war das höchstens eine Randnotiz.

Umso näher die Rennwoche rückte, desto intensiver wurde dann aber vor allem von den Athleten die strenge Woche mit drei Rennen bemängelt. Dass sich am Ende mit Marco Kohler, Alexis Pinturault und Aleksander Aamodt Kilde gleich drei Fahrer schwere Verletzungen zugezogen haben, befeuerte die Diskussion umso mehr.

Swiss-Ski-Präsident Lehmann: «Odermatt ist schon fast ein Ausserirdischer»

Swiss-Ski-Präsident Lehmann: «Odermatt ist schon fast ein Ausserirdischer»

Urs Lehmann zieht im Gespräch mit blue News ein positives Fazit der Lauberhorn-Rennen, lobt Marco Odermatt in den höchsten Tönen und gibt ein Update zum gestürzten Marco Kohler.

14.01.2024

«Man wird die Lehren daraus ziehen»

Die Kritik der Fahrer ist nachvollziehbar. Insbesondere weil die Rennen in Wengen ohnehin schon sehr kräfteraubend sind. Auf die emotionale Auseinandersetzung lässt sich Swiss-Ski-Präsident Urs Lehmann aber nicht ein. Er hält im Interview mit blue News fest: «Alle wollten dieses Rennen. Die Athleten wollten es, die Trainer, wir vom Verband und die FIS. Wir wollen ja Rennen fahren.»

Lehmann ist sich aber auch bewusst, dass diese Woche ganz klar die Limite aufgezeigt habe. Nicht nur wegen der Stürze, sondern auch wegen der schwierigen Pistenpräparation aufgrund des Wetters. «Man wird jetzt die Lehren daraus ziehen und die Zukunft wird wahrscheinlich leicht adaptiert aussehen.» Lehmann kann sich beispielsweise vorstellen, dass die Fahrer von noch weiter unten starten. «Aber so, wie wir das dieses Jahr erlebt haben, wird es sicher nie mehr sein.»

FIS lenkt ein

Die FIS hat diesbezüglich auch bereits eingelenkt. FIS-Renndirektor Markus Waldner sagte nach dem Captains Meeting in Wengen: «Man hat gesehen, dass viele Fahrer durch das volle Programm physisch überfordert waren.» Deshalb will der Südtiroler künftig nicht mehr zwingend alle Speed-Rennen nachholen.

«Es ist nicht gut, bei einem bereits überladenen Kalender mit Gewalt etwas reinzupressen», führte Waldner weiter aus. Konkret wird der Super-G von Beaver Creek, der aufgrund der Wetterbedingungen abgesagt werden musste, nun nicht mehr nachgeholt. Geplant war, diesen in Kvitfjell anzusetzen, wo am 17. Februar bereits eine Abfahrt und tags darauf ein Super-G auf dem Programm stehen.