Mit einem Kommentar zum Nacht-Spektakel in Schladming verärgert FIS-Präsident Johan Eliasch zuletzt Österreichs Skisport. Nun rudert der Schwede zurück und veröffentlicht ein Statement.
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- Um seinen Plan zu rechtfertigen, in einer Saison mehrfach nach Nordamerika oder Asien zu reisen, sagt FIS-Präsident Johan Eliasch zuletzt über die Nachtrennen in Schladming: «Der Fussabdruck des Rennens in ist viel grösser als bei den Rennen in Aspen, wenn man die Fussabdrücke der Zuschauer addiert.»
- Die Aussagen des Schweden lösen in Österreich und vor allem bei Veranstalter und Ski-Verband viel Ärger aus.
- Nun rudert Eliasch zurück und bezeichnet Schladming als «grossartiges Event». Ob er seinen Ruf beim ÖSV damit retten kann, bleibt aber fraglich.
Einmal mehr sorgt FIS-Präsident Johan Eliasch für viel Wirbel im alpinen Skisport. Grund dafür sind Aussagen über die Nachtrennen in Schladming, die in Österreich Kultstatus geniessen und auch in diesem Jahr von zahlreichen begeisterten Fans besucht werden. «Wenn wir nach Schladming gehen, haben wir 30'000 Zuschauer. Der Fussabdruck des Rennens in ist viel grösser als bei den Rennen in Aspen, wenn man die Fussabdrücke der Zuschauer addiert», sagt der Schwede bei SRF.
Eliasch will so sein Vorhaben rechtfertigen, in einer Saison mehrfach für Rennen nach Nordamerika und Asien zu reisen. «Wenn der Fussabdruck das Kriterium ist, kannst du generell immer über das Reisen diskutieren», unterstreicht der 61-Jährige. Das stösst insbesondere in Österreich auf Unverständnis.
Schröcksnadel: «Eliasch müsste dankbar sein»
Schladming gehöre zu den «nachhaltigsten Events im Weltcup-Kalender», kontert etwa der ehemalige ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel im «Blick» und wettert los: «Seit der WM 2013 ist das ÖV-Angebot in dieser Region derart gut, dass ein Grossteil der Zuschauer mit dem Zug und Bus anreisen. Als FIS-Präsident müsste Eliasch dankbar sein, dass er derart publikumsträchtige Rennen wie Schladming, Adelboden, Wengen und Kitzbühel im Kalender hat. Stattdessen will er viel lieber Wettkämpfe in China und den USA austragen, wo kein Mensch zuschaut. Dieser Mann ist eine Katastrophe für unseren Sport.»
Auch die Präsidentin von Ski Austria, Roswitha Stadlober, kritisiert Eliasch: «Diese Aussagen waren sehr irritierend. Das ist ein sonderbarer Zugang betreffend Nachhaltigkeit. Vor allem, wenn man sich erinnert, dass wir jetzt im Januar ganz hochwertige Skifeste gefeiert haben und das mit viel Publikum.» Für Stadlober haben die Fans am Pistenrand eine entscheidende Bedeutung: «Ich glaube, da tut er dem Sport nichts Gutes, wenn er globale Events möchte – und der Nachhaltigkeit sicher auch nicht.»
Eliasch rudert zurück
Nach der Welle der Kritik rudert der FIS-Präsident tatsächlich zurück und lässt in einem Statement verlauten, dass seine Aussagen falsch interpretiert wurden. Er habe Schladming nie kritisiert, «da es sich um eine grossartige Veranstaltung und beste Werbung für den Schneesport handelt.» Allerdings sei es die Pflicht des Verbandes, «die Entwicklung des Sports in den verschiedenen Regionen zu unterstützen.»
Damit kann Eliasch die Verantwortlichen in Österreich zumindest etwas besänftigen. «Das Statement zeigt klar, dass die FIS die Events in Österreich sehr schätzt», wird Christian Scherer, Generalsekretär von Ski Austria, in der «Krone» zitiert.
Ein nächster Streit bahnt sich aber bereits an und betrifft die Planung der nächsten Saison, wo die Matterhorn-Rennen für Differenzen sorgen. Solange nicht klar ist, ob an den Rennen und am vorgesehenen Termin im November festgehalten wird, bleiben für die restlichen Veranstalter Fragezeichen. Und so sind die Speed-Rennen am Matterhorn für Scherer «eine Baustelle, die die gesamte Kalenderplanung blockiert». Fortsetzung folgt …