Mikaela Shiffrin macht kein Geheimnis daraus, wem sie an den US-Wahlen ihre Stimme gibt. Auch über Momente nach dem Sturz ihres Verlobten Aleksander Aamodt Kilde spricht die 29-Jährige ganz offen.
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
- Mikaela Shiffrin hat in einem Interview über die US-Wahlen gesprochen. Sie wolle helfen, junge Menschen in den USA zum Wählen zu animieren.
- Die 29-Jährige spricht auch über den Sturz von Aleksander Aamodt Kilde, der ihre Leben verändert hätte. Auch Tage nach der Operation im Januar hätte Kilde noch Panik gehabt und sei «mehrmals ohnmächtig» geworden.
- Die neue Skisaison startet für Shiffrin am 26. Oktober beim Riesenslalom in Sölden. Sie strebt im bevorstehenden Winter ihren 100. Sieg im Weltcup an.
In zwei Wochen startet in Sölden die alpine Skisaison. Zeitgleich mit dem Startschuss nimmt Mikaela Shiffrin ihren 100. Sieg im Weltcup ins Visier. «Vielleicht ist der Gedanke daran sogar etwas beängstigend», sagt Shiffrin beim «TagesAnzeiger» über die 100er-Marke.
Shiffrin steht zurzeit bei 97. Weltcup-Siegen. Sie ist sich bewusst: «100 Siege, das wäre eine monumentale Marke im Skisport.» Der Rekord aber sei ihr egal. Es gehe ihr darum, damit etwas bewirken zu können, «in aller Welt Leute ansprechen und viele junge Menschen für den Skisport gewinnen».
Die Siege in der Abfahrt werden Shiffrin in der bevorstehenden Saison fehlen. Sie verzichtet für einen Winter auf den Start in jener Disziplin, in der sie sich im vergangenen Januar verletzte. Shiffrin stürzte bei der Abfahrt in Cortina und kehrte erst im März wieder auf die Ski zurück. Den Sieg im Gesamtweltcup konnte sie nicht mehr holen.
Der Sturz in Cortina sei verarbeitet, meint Shiffrin. «Nun spüre ich einerseits Dankbarkeit, weil ich gesund bin – ich erfahre ja gerade aus nächster Nähe, was ein Sturz anrichten kann.»
«Alex war sich nicht sicher, ob sein Bein noch dran ist»
Shiffrin spielt mit dieser Aussage auf den Sturz ihres Verlobten Aleksander Aamodt Kilde an. Der Norweger stürzte bei der Abfahrt in Wengen folgenschwer. «Dieser Sturz hat mein Leben verändert», so Shiffrin.
Die fünffache Gesamtweltcupsiegerin spricht über ein Erlebnis nach dem Vorfall in Wengen. «Ein paar Stunden nach Alex’ Sturz war ich bei ihm im Spital, er hatte gerade die Operation am Bein hinter sich», erzählt Shiffrin. Kilde wachte auf, Shiffrin atmete auf. «Ich dachte: Okay, jetzt kommt es gut (...). Doch dann wurde alles noch schlimmer.»
Kilde hätte «unglaubliche Schmerzen an der Schulter» gehabt und sei wegen seiner Beine total verängstigt gewesen. «Alex hatte Angst, nach unten zu schauen, weil er sich nicht sicher war, ob sein Bein überhaupt noch dran ist.» Shiffrin hält fest: «So hatte ich ihn noch nie erlebt.» Auch einige Tage nach der Operation hätte er Panik gehabt und sei «mehrmals ohnmächtig» geworden.
Shiffrin träumt von einem Moment
Mittlerweile sind seit dem Sturz neun Monate vergangen. «Alex hat immer noch einen weiten Weg vor sich. Aber ich bin sehr stolz auf ihn.» Kilde habe gute, aber auch weniger gute Tage. Shiffrin träume vom Moment, ihren Verlobten wieder im Starthaus stehen zu sehen: «Er fährt los, und ich denke nur: Heilige Scheisse, er ist so schnell. Ich hoffe, ich und alle anderen dürfen das wieder erleben.»
Ob Kildes Sturz einen Einfluss auf Shiffrins Fahrstil hat? «Ich war immer sehr risikobewusst unterwegs.» Aber seither mache sie sich mehr Gedanken darüber, wann es sinnvoll sei, zu starten und wann nicht.
Trump oder Harris?
Läuft alles nach Plan, steht Shiffrin am 26. Oktober beim Riesenslalom in Sölden am Start, den sie bisher zweimal für sich entscheiden konnte.
Zehn Tage später finden in den USA die Präsidentschaftswahlen statt. Shiffrin wolle mithelfen, junge Menschen zum Wählen zu animieren. «Ich glaube schon, dass es die Leute kümmert, was ich sage.» Und was sagt sie denn hinsichtlich der US-Wahlen – Trump oder Harris? «Unter den Kandidierenden bevorzuge ich die weibliche Lösung», so Shiffrin.