Erstmals seit seiner Vertragsauflösung beim FCZ ist Fabio Daprelà zurück im Letzigrund. Während dem Spitzenkampf gegen sein Ex-Team Lugano spricht er über die schwierigen Wochen, Trainings allein und seine Zukunft.
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
- Knapp einen Monat nach Fabio Daprelàs Vertragsauflösung beim FCZ begleitet blue den Verteidiger in den Letzigrund zum Spitzenspiel zwischen dessen Ex-Teams Zürich gegen Lugano.
- Erstmals redet Daprelà öffentlich über die schwierigen letzten Wochen unter FCZ-Trainer Ricardo Moniz. Hat es Sie getroffen, dass man Ihnen nicht mehr zugetraut hat, dem FCZ zu helfen? «Ich bin nicht nachtragend, Fussball ist Ansichtssache», sagt Daprelà und verrät, weshalb er derzeit alleine trainiert und wie es bei ihm weitergehen soll.
- Vor dem Anpfiff ist er noch zu Besuch bei den Luganesi, wo er vor seinem Wechsel zum FCZ sechs schöne und erfolgreiche Jahre verbracht hatte.
Am 9. September löst der FCZ den Vertrag mit Fabio Daprelà auf. Der Verteidiger, im Sommer 2023 von Lugano gekommen, hatte unter Ricardo Moniz keine Gegenwart und Zukunft mehr beim FCZ, sass mehrheitlich auf der Bank oder der Tribüne.
Seit der Vertragsauflösung hat Daprelà nicht öffentlich geredet. Bis gestern Sonntag, da begleitet der 33-Jährige blue Sport in den Letzigrund zum Spitzenkampf zwischen seinen Ex-Klubs FCZ und Lugano.
Deshalb war Daprelà vor Anpfiff in der Lugano-Kabine
Daprelà besucht rund 40 Minuten vor Anpfiff noch seine Ex-Kollegen in der Kabine. Nicht die Zürcher, sondern die Luganesi, mit denen er davor sechs erfolgreiche Jahre gespielt hat. Bottani, Croci-Torti & Co. «Wenn sie schon mal nach Zürich kommen, muss ich sie doch begrüssen», sagt Daprelà und schmunzelt.
Über seine schwierigen letzten Monate beim FCZ will er nicht reden. «Dass es nicht so gekommen ist, wie ich mir das vorgestellt habe, ist ja klar. Aber ich habe mich immer vorbildlich verhalten und in den Trainings immer Vollgas gegeben. Mehr muss und will ich darüber nicht mehr sprechen.»
Hat es Sie getroffen, dass man Ihnen nicht mehr zugetraut hat, dem FCZ zu helfen? «Ich bin nicht nachtragend, Fussball ist Ansichtssache. Das muss man akzeptieren.» Profi auf dem Platz, Profi daneben. Kein verbales Nachtreten, nicht einmal ein Trikotzupfen.
«Würde lieber mitspielen, als hier zu sitzen»
Seit seinem Abgang trainiert er für sich. Zumindest die meiste Zeit. «Ich weiss genau, was ich brauche. Ich bin fit und wäre sofort bereit in ein Teamtraining einzusteigen. Sollte ein Anruf und eine interessante Anfrage kommen, ich wäre bereit.» Derzeit fokussiere er sich auf Schweizer Klubs, sagt er, «aber eigentlich bin ich für alles offen.»
Lieber als auf der Tribüne sitzen, würde er mitspielen, sagt er. Und für welches Team? Daprelà lacht und sagt: «Ich wusste, dass diese Frage kommt.» Er lässt sie unbeantwortet, redet lieber über seine ehemaligen Mitspieler auf dem Platz. Über die Neuzugänge beim FCZ, von denen ihn Mariano Gomez und Mounir Chouiar («wenn er Lust hat, ist er super») am meisten überzeugen. Und über die Luganesi. Zum Beispiel 1:0-Torschütze Ignacio Aliseda. «Ist er fit und gesund, ist er für mich der beste Fussballer der Super League», sagt Daprelà.
Der Spitzenkampf zwischen seinen Ex-Klubs vor 14393 Zuschauern endet 1:1. Beide bleiben über die Nati-Pause damit an der Ligaspitze. Und Daprelà hält sich weiterhin alleine fit.