Zweieinhalb Monate nach seiner Entlassung blickt Heiko Vogel auf seine zweite Amtszeit beim FC Basel zurück. Er spricht über die Zusammenarbeit mit David Degen und seine Zukunftspläne.
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- Heiko Vogel wurde Ende Oktober 2023 beim FC Basel entlassen.
- In einem Interview blickt der Deutsche auf seine zehn Monate beim FCB zurück und spricht auch über sein Verhältnis zu Klubboss David Degen.
- Aus Vogels Sicht ist der FC Basel noch immer die Nummer 1 in der Schweiz. «Vielleicht nicht mehr sportlich, aber in Sachen Strahlkraft und Medienpräsenz schon.»
Turbulent war sie, die zweite Amtszeit von Heiko Vogel beim FC Basel. Auch wenn sie am Ende nur zehn Monate dauerte. Der Deutsche war bereits zwischen 2009 und 2012 im Verein, zunächst als Co-Trainer von Thorsten Fink, dann selber als Chefcoach.
«Der aktuelle FC Basel ist nicht mit dem von 2012 zu vergleichen. Personen und Strukturen haben sich verändert, die Finanzkraft hat nachgelassen», sagt Vogel in einem Interview mit «Spox». Dennoch sei der FC Basel noch immer die Nummer 1 in der Schweiz. «Vielleicht nicht mehr sportlich, aber in Sachen Strahlkraft und Medienpräsenz schon.»
Er wurde Anfang 2023 eigentlich als Sportdirektor geholt, um Trainer Alex Frei unterstützend zur Seite zu stehen. Im Interview sagt Vogel, dass er damals auf Initiative von Frei verpflichtet wurde. Nur wenige Wochen nach seiner Ankunft wurde Frei entlassen – und Vogel übernahm selbst interimistisch als Trainer.
«Es gab keine Datenbank mit interessanten Spielern»
«Es waren zehn intensive Monate mit Höhen und Tiefen. Wir haben das Conference-League-Halbfinale erreicht und wurden somit Opfer unseres eigenen Erfolges. Die Transferperiode im Sommer brachte einen grossen Umbruch, aber auch 55 Millionen Euro an Einnahmen», blickt Vogel zurück.
Im Sommer hätte er einen Trainer suchen und nebenbei die Transferphase planen müssen. «Das war schwierig, weil die Scouting-Abteilung stark ausbaufähig war. Es gab beispielsweise keine Datenbank mit interessanten Spielern», sagt der 48-Jährige.
Die vielen Neuzugänge zündeten nicht wie gewünscht. Der FCB startete schlecht in die Saison und scheiterte in der Conference-League-Quali – und so musste der neue Trainer Timo Schultz schon nach wenigen Wochen wieder gehen.
Vogel übernahm erneut interimistisch, die Resultate blieben aber auch unter seiner Führung aus. Ende Oktober wurde schliesslich auch Vogel entlassen. Nicht nur als Trainer, auch seine Zeit als Sportdirektor ging zu Ende. Klub-Boss David Degen zog abermals die Reissleine.
Über sein Verhältnis zu Degen sagt Vogel: «Wir hatten eine professionelle Zusammenarbeit. David ist sehr impulsiv. Manchmal ist er mit dieser Art ein Beschleuniger, manchmal ist es nicht so förderlich.» Als Präsident sei Degen am operativen Geschäft sehr interessiert und auch bei der Mannschaft präsent.
Vogel will zurück auf die Trainerbank
Zweieinhalb Monate sind seit seiner Entlassung vergangen. Er habe etwas Zeit gebraucht, um zu regenerieren. Jetzt sei er wieder voller Tatendrang und hoffe auf eine neue Herausforderung, so Vogel: «Aktuell sehe ich mich in erster Linie als Trainer.»
Kategorisch ausschliessen will er nichts. Vogel: «Ich spiele gerne um Titel und im internationalen Geschäft. (...) Ich finde es aber auch spannend, was in den USA oder in Saudi-Arabien passiert. Diese Märkte wachsen sowohl hinsichtlich ihrer sportlichen Qualität als auch infrastrukturell.»