FCB-Neuling Benjamin Kololli über seinen «lauen» Empfang in Basel, sein Leben in Japan und seine Zeit beim FCZ.
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
- Benjamin Kololli wechselte auf die Rückrunde hin aus der zweiten japanischen Liga zum FC Basel.
- Kololli gilt als Wunschspieler von FCB-Coach Fabio Celestini. Aufgrund seiner FCZ-Vergangenheit wurde er in Basel aber nicht nur wohlwollend empfangen.
- Er habe kein Problem damit. Er sei «stolz beim FCB zu sein» und werde alles für seinen neuen Verein geben, sagt der Schweiz-Kosovare.
- Mit blue Sport spricht Kololli nicht nur über seine Ambitionen mit dem FCB, sondern auch über sein Leben in Japan und seine Zeit beim FCZ.
Benjamin Kololli (31) kommt als absoluter Wunschspieler von Trainer Fabio Celestini aus der zweiten japanischen Liga zum FC Basel. Viele FCB-Fans sind nicht gerade in Jubel ausgebrochen, als sein Zuzug vermeldet wurde. Hauptgrund: Kolollis dreijährige Vergangenheit beim Erzrivalen FCZ.
Er weiss, dass er deshalb unter besonderer Beobachtung stehen dürfte, stören tut’s ihn nicht. «Wäre ich noch jünger, wäre es sicher schwieriger für mich. Aber jetzt habe ich genug Erfahrung und kann damit umgehen.» Seine FCZ-Vergangenheit kann und will er nicht verleugnen. «Ich hatte schöne drei Jahre in Zürich und dabei immer alles für den FCZ gegeben. Aber jetzt bin ich hier. Und ich bin sehr stolz beim FCB zu sein und ich werde alles geben, dass der FCB in der Tabelle wieder nach oben kommt.»
In eine andere Welt eingetaucht
Zwischen dem FCZ und dem FCB liegen zweieinhalb Jahre Japan bei Shimizu S-Pulse. Ein grosses Abenteuer für ihn und seine Familie, welches er nicht missen will. Vor allem das japanische Essen und die freundlichen, respektvollen Umgangsformen der Menschen haben es ihm angetan. Dennoch ist der Sushi-Liebhaber glücklich, wieder in der Schweiz zu sein.
Das soziale Netzwerk abseits des Fussballplatzes hat den Kolollis gefehlt – die Sprache und die zurückhaltende Art der Japanerinnen und Japaner machten die Kontaktaufnahme schwierig. «Vor allem meine Frau war oft allein, das war nicht einfach für sie.» Sein bester Freund in Japan wurde dann auch, wen wundert’s, sein Übersetzer, mit dem er quasi nonstop zusammen war. Dieser hat ihn bereits in der Schweiz besucht.
Zürich und Japan sind Vergangenheit. Ab sofort gilt sein Fokus ausschliesslich dem FC Basel. Für Kololli – der in diesem Winter ablösefrei war – haben sich auch andere Klubs interessiert. Doch er wollte zum FCB, obwohl dieser im Tabellenkeller steht. Auch wegen Trainer Fabio Celestini, den er bereits bei Lausanne hatte und der ihn vor dem Japan-Abenteuer auch nach Luzern holen wollte. Aber nicht nur seinetwegen. «Das ist eine grosse Herausforderung für mich. Ich bin jetzt beim grössten Klub der Schweiz, mit dem besten Trainer.» Seine Vorfreude auf die Super League ist gross. Vor allem auf den St.-Jakob-Park und die laute Unterstützung der FCB-Fans: «In Japan ist es in den Stadien immer leise, die Menschen schreien nicht.»
Ausgerechnet gegen den FCZ
Sorgen, dass er in Japan Qualität eingebüsst haben könnte, müsse man sich keine machen, meint er. «Nur weil wir in Europa den japanischen Fussball nicht verfolgen, heisst das nicht, dass er nicht gut ist. Die Qualität des japanischen Fussballs ist super, die Infrastrukturen top, das hat man an der WM in Katar sehen können.» Und fit ist Kololli auch. Obwohl er zuletzt nicht mehr oft gespielt hatte. «In Japan wird viel und intensiv trainiert und wir haben auch keine Winterpause gemacht.»
Noch steckt er mit dem FCB mitten in der Vorbereitung. Ernst gilt es dann erstmals am Sonntag, dem 21. Januar – ausgerechnet bei seinem Ex-Team, dem FC Zürich. Was erwartet den Rückkehrer im Letzigrund? Keine Ahnung. Das wird ein Sprung ins Ungewisse für Kololli... Kennt er ja schon aus seiner FCZ-Zeit. Dieses Jubel-Video von Kololli aus der Europa-League gegen Larnaca auf Zypern ist Kult.